gms | German Medical Science

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Zwei Komponenten der Evaluation: Unterschiede zwischen der Bewertung der didaktischen Fertigkeiten der Lehrenden und dem Lernerfolg ihrer Studierenden

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sonia Sippel - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
  • author Joy Backhaus - Universitätsmedizin Göttingen, Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Göttingen, Deutschland
  • author Katharina Belting - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • author Sven Anders - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • author Nicole von Steinbüchel - Universitätsmedizin Göttingen, Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Göttingen, Deutschland
  • author Sarah Schiekirka - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
  • author Tobias Raupach - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV154

doi: 10.3205/15gma028, urn:nbn:de:0183-15gma0286

Veröffentlicht: 31. August 2015

© 2015 Sippel et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen. Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden. Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Die Qualität der Lehre individueller Dozenten und Dozentinnen kann einerseits anhand der Ergebnisse einer personenbezogenen studentischen Evaluation mit Hilfe eines Fragebogens und andererseits anhand der Messung des studentischen Lernerfolgs bewertet werden. In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit beide Aspekte voneinander (un)abhängig sind.

Methoden: Mit Hilfe der an der Universitätsmedizin Göttingen und am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf entwickelten und psychometrisch getesteten Evaluationsbögen, die sich an den sieben Stanford Kriterien der guten Lehre orientieren, wurde eine dozentenbezogene Bewertung unterschiedlicher medizinischer Lehrveranstaltungsformate (Vorlesungen, Seminare, Unterricht am Krankenbett) durchgeführt. Des Weiteren wurde der studentische Lernerfolg der von den jeweiligen Dozierenden betreuten Studierenden nach der in Göttingen entwickelten Formel als Prozentwert berechnet [1]. Die mit Hilfe der neuen Evaluationsbögen erfassten Bewertungen (N=1717) der didaktischen Fertigkeiten der Dozierenden wurden der Abschätzung des studentischen Lernerfolgs gegenübergestellt.

Ergebnisse: Die beiden Informationsquellen lieferten Resultate, die nicht identisch waren. Der Zusammenhang zwischen den Mittelwerten beider Komponenten der Evaluation betrug r=0,37 (p=0,056). Rankings, die auf der Grundlage der beiden Erhebungsinstrumente (Didaktik vs. Lernerfolg) gebildet wurden, ergaben unterschiedliche Platzierungen der evaluierten Dozenten und Dozentinnen (Kendall-Tau=0,33; p=0,017).

Diskussion/Schlussfolgerung: Sowohl die Charakteristika der Dozierenden als auch der studentische Lernerfolg sind für die Bewertung der Qualität der Lehre relevant. Entsprechend sollte das Feedback an die Lehrenden auch beide Komponenten enthalten. Erste Rückmeldungen der Lehrenden zu dem neuen dualen Evaluationssystem lieferten deutliche Hinweise dafür, dass eine derartige Evaluation auch einen Beitrag zur Fakultätsentwicklung leisten kann. Durch die Kombination des Lernerfolges mit der Bewertung dozentenspezifischer Charakteristika werden alle wesentlichen Dimensionen der Lehrleistung abgebildet (Prozess-, Struktur- und Ergebnisebene).


Literatur

1.
Raupach T, Munscher C, Beissbarth T, Burckhardt G, Pukrop T. Towards outcome-based programme evaluation: using student comparative self-assessments to determine teaching effectiveness. Med Teach. 2011;33(8):e446-453. DOI: 10.3109/0142159X.2011.586751 Externer Link