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„Jetzt weinen Sie doch nicht“ – Unterrichtsgestaltung für den Umgang mit Emotionen im Patientenkontakt
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Gliederung
Text
Anzahl der Teilnehmer: 5-20
Lernziele: Die Vermittlung kommunikativer Kompetenzen spielt eine zunehmende Rolle in der medizinischen Ausbildung. Eine besondere Herausforderung stellt dabei das Unterrichten von Empathie dar. Diese kann als die Fähigkeit verstanden werden, die Situationen, Perspektiven und Gefühle der Patienten zu verstehen. Dieses Verständnis sollte dann angemessen kommuniziert werden und sich im Umgang mit den Patienten zeigen.
Ziel des Workshops ist es, gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, verschiedene didaktische Methoden zum Training vom Umgang mit Emotionen auszuprobieren und zu diskutieren.
Am Ende des Workshops sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Lage,
- direkte und versteckte emotionale Hinweise und Bedenken („Cues“ und „Concerns“) von Patientinnen und Patienten zu erkennen,
- Antworten und Reaktionen von Ärztinnen und Ärzten auf Patientenhinweise zu klassifizieren (nach dem „Verona Coding Definitions of Emotional Sequences to Code Health Providers’ Responses; VR-CoDES-P; DelPiccolo et al. [1]),
- Techniken im Umgang mit Emotionen an konkreten Beispielen anzuwenden (z.B. wiederholen, mit offenen Fragen explorieren, Verständnis äußern, Unterstützung anbieten, anerkennen, zusammenfassen),
- Auf der Basis des didaktischen Modells des erfahrungsbasierten Lernens nach Kolb [2] verschiedene didaktische Methoden für den Unterricht zu beschreiben und
- neue Ideen für den eigenen Unterricht zu generieren
Unterrichtsmethoden/Zeitplan: Dauer: 3 h
- Begrüßung, Vorstellung; Erwartungen; Zielsetzung
- Die TN sammeln mit der „Critical Incident“ Methode schwierige Situationen im Arzt-Patient-Kontakt,
- Diskussion der Critical Incident Methode wird im Hinblick auf ihren Einsatz im Unterricht. Sammlung didaktischer Methoden zur Aktivierung des Vorwissens von Studierenden
- Vorstellung Forschungsprojekt: „Empathie und der Umgang mit Emotionen: Entwicklung eines Tests zum formativen Einsatz im Medizinischen Curriculum München“
- Anhand von Videos identifizieren und diskutieren die TN „Cues“ und „Concerns“ von Patienten und Angehörigenund generieren mögliche Reaktionen der involvierten Ärzte
- Pause
- Vorstellung des Verona Coding Definitions of Emotional Sequences to Code Health Providers’ Responses (VR-CoDES-P)
- Anwendung des VR-CoDES-P auf weitere Videos
- Reflexion und Diskussion des Workshop-Konzepts und Transfer auf eigenen Unterricht
- Zusammenfassung und Abschluss des Workshops
Spezifische Qualifikation/Vorkenntnisse der Referenten für den Workshop:
- Claudia Kiessling: Ärztin, Vorsitzende des Ausschusses „Kommunikative und soziale Kompetenzen“ der GMA, vielfältige Forschungsprojekte im Bereich „Kommunikative Kompetenzen im Medizinstudium“
- Anja Görlitz: Ärztin, Stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses „Personal- und Organisationsentwicklung in der Lehre“ der GMA, Forschungsprojekte im Bereich „Kommunikative Kompetenzen im Medizinstudium“
- Tanja Pander: Pädagogin; Doktorarbeit zum Thema „Empathie und der Umgang mit Emotionen: Entwicklung eines Tests zum formativen Einsatz im Medizinischen Curriculum München“
Literatur
- 1.
- Del Piccolo L, de Haes H, Heaven C, Jans J, Verheul W, Bensing J, Bergvik S, Deveugele M, Eide H, Fletcher I, Goss C, Humphris G, Kim YM, Langewitz W, Mazzi MA, Mjaald T, Moretti F, Nübling M, Rimondini M, Salomon P, Sibbern T, Skre I, van Dulmen S, Wissow L, Young B, Zandbelt L, Zimmermann C, Finset A. Development of the Verona coding definitions of emotional sequences to codehealth providers' responses (VR-CoDES-P) to patient cues and concerns. Patient Educ Couns. 2011;82(2):149-155. DOI: 10.1016/j.pec.2010.02.024
- 2.
- Kolb DA. Experiential learning: Experience as the source of learning and development. Upper Saddle River (NJ): Englewood Cliffs Prentice Hall; 1984.
- 3.
- Flanagan JC. The critical incident technique. Psychol Bull. 1954;51(4):327-358.