Artikel
Das Patientenspektrum im Tertial Innere Medizin im Praktischen Jahr an einem Universitätsklinikum – Stationsarbeit versus Bereitschaftsdienst
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung/Einleitung: Patienten mit internistischen Begleiterkrankungen kommen in allen Bereichen der Medizin vor. Im Praktischen Jahr (PJ) stellt das Tertial Innere Medizin für Studierende die letzte Möglichkeit dar, Fähigkeiten in klinischer Entscheidungsfindung und Patientenmanagement bei Patienten mit internistischen Erkrankungen supervidiert zu üben. Ziel dieser Studie war es daher zu erfassen, mit welchen Patienten sich PJ-Studierende auf der Station und im Bereitschaftsdienst in der Inneren Medizin beschäftigen.
Methoden: PJ-Studierende (n=25) im 2. Tertial (Inneren Medizi) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf füllten sog. Patient-Encounter-Cards (PECs) für alle Patienten, mit denen sie sich intensiv beschäftigt hatten, aus. Es wurden unter anderem Leitsymptome, Verdachtsdiagnosen und das geplante Management dokumentiert. Außerdem nahmen 16 der PJ-Studierenden abwechselnd zusätzlich am internistischen Bereitschaftsdienst von 18.00 bis 22.00 Uhr teil.
Ergebnisse: Es wurden insgesamt 529 PECs ausgewertet, davon 53 aus dem Bereitschaftsdienst. Abhängig von der Station, auf der die PJ-Studierenden eingesetzt waren, unterschied sich die Häufigkeit der angetroffenen Leitsymptome deutlich, z.B. kardiologische Station: 41% Luftnot vs. onkologische Station: 55% B-Symptomatik. Im Bereitschaftsdienst wurden signifikant mehr Notfälle als auf den Stationen gesehen (51% vs. 5%, p<0,0001). Die angetroffenen Leitsymptome waren hier mit maximal je 8% außerdem wesentlich homogener verteilt. Für Diagnosen, Diagnostik und Therapie zeigte sich ein entsprechendes Bild.
Diskussion/Schlussfolgerung: PJ-Studierende sehen auf Station an einem Universitätsklinikum innerhalb der internistischen Fachrichtungen nur ein sehr ausgewähltes Patientenspektrum und sind mit wenigen Notfallsituationen konfrontiert. Eine zusätzliche Mitarbeit im Bereitschaftsdienst ermöglicht die Beschäftigung mit vielfältigeren Krankheitsbildern und mehr Möglichkeiten zu klinischen Entscheidungen mit entsprechender Diagnostik und Therapie.