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Evaluationsergebnisse eines ersten standardisierten Blockpraktikums Allgemeinmedizin in akademischen Lehrpraxen am Universitätsklinikum
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Das Blockpraktikum Allgemeinmedizin (BP) stellt für Medizinstudierende im klinischen Studienabschnitt eine wichtige Lehreinheit dar, die besondere Arbeitsweise des Hausarztes kennenzulernen [1], [2]. Im WS 2013/14 wurde ein zweiwöchiges BP als Pilotprojekt eingeführt. Es löste das einwöchige curricular nicht verankerte BP ab. Nach einem Einführungstag mit vorbereitenden Seminaren folgten 8 Tage Praktikum in Akademischen Lehrpraxen der Universität Heidelberg. Das BP endete mit einem Nachbereitungstag mit Abschlussbesprechung und MC-Klausur. Ziel der Untersuchung war, mit einem Methodenmix Akzeptanz, Einstellungen und Wünsche bezüglich der Lehrveranstaltungen und des Blockpraktikums bei den Studierenden abzufragen.
Methoden: Am Pilotprojekt im Februar 2014 nahmen Teilnehmer aus den Fachsemestern 6–10 teil (n=33). Neben einem standardisierten Fragebogen (Einsatz am Einführungs- und Nachbereitungstag) fand im Rahmen der Abschlussveranstaltung ein problemzentriertes Gruppeninterview statt, in dem Wünsche und Erwartungen der Studierenden bezüglich der Lehrveranstaltungen und des Praktikums erfasst wurden.
Ergebnisse: Von den Teilnehmern (18w, 15m; 25,1 Jahre) wissen 45,2% noch nicht, welche Facharztausbildung sie anstreben. Ihre Einstellung zur Allgemeinmedizin ist eher positiv (MW=2,6; 1=sehr positiv, 5=sehr negativ). Durch die Veranstaltungen des Einführungstages fühlen sie sich mäßig auf das BP vorbereitet (MW=2,8; 1=trifft genau zu, 5=trifft überhaupt nicht zu) und bewerten das Praktikum in den Lehrpraxen insgesamt mit der Schulnote 1,6±0,9. Die Einstellung zur Allgemeinmedizin hat sich mit MW=2,1 nach dem Praktikum verbessert. Die Ergebnisse der qualitativen Erhebung werden derzeit ausgewertet und werden auf der Tagung präsentiert.
Diskussion/Schlussfolgerung: Ein Methodenmix eignet sich hervorragend für die Evaluation des BP. Die Vermittlung praktischer Fertigkeiten in den Lehrpraxen wird positiv bewertet. Die theoretische Vorbereitung muss unter Beachtung der Bedürfnisse Studierender optimiert werden. Bei erster Analyse der Ergebnisse zeigt sich, dass es sinnvoll erscheint, das Blockpraktikum an das Ende des klinischen Studienabschnitts zu positionieren.
Literatur
- 1.
- Kruschinski C, Wiese B, Eberhard J, Hummers-Pradier E. Attitudes of medical students towards general practice: Effects of gender, a general practice clerkship and a modern curriculum. GMS Z Med Ausbild. 2011;28(1):Doc16. DOI: 10.3205/zma000728
- 2.
- Schäfer HM, Sennekamp M, Güthlin C, Krentz H, Gerlach FM. Kann das Blockpraktikum Allgemeinmedizin zum Beruf des Hausarztes motivieren? Z Allg Med. 2009;85(5):206-209.