gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Allgemeinmedizin im Medizinstudium – Was Studierende wirklich wollen

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Janna-Lina Kerth - Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd), Aachen, Deutschland
  • author Mirko Wegscheider - Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd), Leipzig, Deutschland
  • author Marcel Tiedge - Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd), Düsseldorf, Deutschland
  • author presenting/speaker Pascal Nohl-Deryk - Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd), Bochum, Deutschland
  • author Jonas Heismann - Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd), Bonn, Deutschland
  • author Célina Lichtl - Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd), Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocV421

doi: 10.3205/14gma296, urn:nbn:de:0183-14gma2969

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Kerth et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: In den letzten Jahren und Monaten war die stärkere Einbindung der Allgemeinmedizin ins Medizinstudium wiederholt Thema, wenn es um den Ärztemangel ging. Ein durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin vorgeschlagener Lösungsansatz ist das Pflichtquartal Allgemeinmedizin.

Die bvmd hat sich schon im Rahmen der Diskussionen über die Approbationsordnungsänderung dagegen ausgesprochen.

Da dieses Thema aktuell bleibt, führt die bvmd eine Umfrage unter den Studierenden durch, um deren Vorstellungen zu untersuchen.

Methoden: In einem Online-Fragebogen sollten die Studierenden sieben Elemente auf einer 5-Pkt-Likert-Skala bewerten und drei für ein Längsschnittcurriculum wählen.

Die Elemente waren:

  • ein Pflichtquartal im Rahmen des Praktischen Jahres
  • Begleitung eines Patienten über mehrere Jahre, wobei du anhand dessen wichtige Krankheitsbilder und das Patientengut in einer hausärztlichen Praxis kennen lernst
  • anstelle von Blockpraktika und Famulaturen regelmäßige, kürzere Praktika in einer bestimmten Hausarztpraxis ab Beginn des Studiums
  • wöchentliche oder zweiwöchentliche Hospitationen in einer Hausarztpraxis ab Beginn des Studiums
  • Beleuchtung ausgewählter Krankheitsbilder aus allgemeinmedizinischer Sicht (z.B. Thoraxschmerz, Knieschmerz, Übelkeit…)
  • im Rahmen von Fallseminaren Differentialdiagnosen und -diagnostik mit einem Allgemeinmediziner üben
  • regelmäßige, aufeinander aufbauende Lehre von praktischen Fertigkeiten und kommunikativen Fähigkeiten in verschiedenen Semestern durch die Allgemeinmediziner.

Ergebnisse: Die höchsten Zustimmungsraten hatten die Elemente „Üben von Differentialdiagnosen“ (MW 4,3±0,9, Zustimmung 78%) und „Beleuchtung ausgewählter Krankheitsbilder“ (MW 4,2±1, Zustimmung 75%). Am schlechtesten schnitt das Pflichtquartal mit einer Zustimmungsrate von 0,5% und einem MW von 1,5±1 ab.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die bvmd sieht diese Ergebnisse vor allem als Bestätigung, sich weiterhin gegen ein Pflichtquartal auszusprechen und stattdessen die Implementierung anderer Elemente in das Medizinstudium vorzuschlagen.