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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Virtuelle Patienten: Wirkungen von Falldesign und Teamwork auf studentische Bewertung und Leistung – eine Pilotstudie

Vortrag

  • author presenting/speaker Frederik Jäger - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Medizinische Informatik, Hamburg, Deutschland
  • author Martin Riemer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Medizinische Informatik, Hamburg, Deutschland
  • author Martin Abendroth - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, III. Medizinische Klinik, Hamburg, Deutschland
  • corresponding author Sigrid Harendza - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, III. Medizinische Klinik, Hamburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocV415

doi: 10.3205/14gma295, urn:nbn:de:0183-14gma2956

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Jäger et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Virtuelle Patienten (VP) kommen in medizinischen Curricula als Lernmethode vielfach zum Einsatz. Bisher ist nur wenig bekannt, welches Falldesign und welche Nutzungsformen den besten Lerneffekt erzielen. Ziel dieser Pilotstudie war daher, die Wirkung von Falldesign und Teamwork im Hinblick auf das Erreichen der Lernziele durch die Studierenden zu untersuchen.

Methoden: Im Rahmen von fünf Pflichtseminaren „Medizinische Informatik” im klinischen Studienabschnitt nahmen 146 Medizinstudierende der Universität Hamburg an der Studie teil. Am Ende jedes Seminars bearbeiteten sie einen VP-Fall mit oder ohne Teampartner. Die Studierenden füllten zu Beginn des Kurses einen Bogen zu klinischen Vorkenntnissen und am Ende des Kurses einen Bewertungsbogen aus. Nach Bearbeitung jedes VP-Falles erhielten sie einen Feedback-Bogen zum Fall. Am Ende des fünften Seminars fand ein nicht angekündigter Multiple-Choice (MC) Test mit je drei Fragen zu jedem der fünf Fälle statt.

Ergebnisse: Studierende mit größerer klinischer Erfahrung schnitten gegenüber Studierenden mit geringerer klinischer Erfahrung unabhängig von der Art der Bearbeitung im MC Test pro Fall signifikant besser ab (2,16±0,79 vs. 1,65±0,88, p<0,001). Sie zeigten außerdem signifikant bessere Ergebnisse im MC Test bei den Fällen, die sie im Team bearbeitet hatten (2,27±0,72 vs. 2,05±0,86, p<0,05). Wenn die in den MC Fragen enthaltenen Informationen an prominenter Stelle im Fall präsentiert worden waren, wurden diese Fragen insgesamt signifikant häufiger korrekt beantwortet. Studierende wünschten sich eine Fallbearbeitungszeit von ca. 15 Minuten und Modifikationen im Falldesign hatten keinen Einfluss auf die Bewertung oder den Lerneffekt.

Diskussion/Schlussfolgerung: Der Einsatz von VPs scheint für Studierende mit größerer klinischer Erfahrung besser geeignet zu sein, insbesondere, wenn die Bearbeitung mit einem Teampartner erfolgt. Die Präsentation von relevanten Informationen an prominenter Stelle führt zu besserem Lernerfolg.