gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Lehrmotivation und lehrbezogenes Kompetenzerleben als Prädiktoren des Lehrengagements ärztlicher Dozierender an einer Universitätsklinik

Vortrag

Suche in Medline nach

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocV344

doi: 10.3205/14gma284, urn:nbn:de:0183-14gma2848

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Dybowski et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Der Selbstbestimmungstheorie der Motivation zufolge wirkt sich Motivation positiver auf Engagement aus, je stärker ihre selbstbestimmte Komponente ist [1]. Eine weitere bedeutende Voraussetzung für Engagement stellt der Theorie zufolge das subjektive Kompetenzerleben dar [1]. Ziel dieser Studie war es, diese Annahmen bezogen auf das Lehrengagement ärztlicher Dozierender zu überprüfen.

Methoden: Es wurden lehrspezifische Skalen zum Engagement und zum Kompetenzerleben sowie ein Instrument mit den Motivationsdimensionen intrinsisch, identifiziert, introjiziert, extrinsisch und Amotivation entwickelt. Ein Fragebogen mit diesen Skalen und einem validierten Instrument, das die gleichen Dimensionen der globalen, nicht-aufgabenspezifischen Arbeitsmotivation misst [2], wurde an 118 Dozierende der Inneren Medizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf verteilt.

Ergebnisse: In bivariaten Analysen konnten für alle Dimensionen der lehrspezifischen Motivation sowie für das subjektive Kompetenzerleben signifikante Zusammenhänge mit dem Lehrengagement gefunden werden (rintrisisch =.680; ridentifiziert =.606; rintrojiziert=.296; rextrinsisch=-.408; rAmotivation=-.573; rKompetentzerleben=.665). In der multivariaten Analyse betrug die gemeinsame aufgeklärte Varianz für die Dimensionen der Lehrmotivation R2 korr=.471. Diese konnte durch Aufnahme des Kompetenzerlebens signifikant auf R2 korr=.574 gesteigert werden. Ein Modell mit den globalen Motivationsdimensionen war hingegen nicht signifikant.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unterstützen die theoretischen Annahmen, dass stärker selbstbestimmte Arten der Lehrmotivation sowie höheres Kompetenzerleben mit höherem Lehrengagement einhergehen. Dies kann für Fakultätsentwicklungsmaßnahmen bedeutsam sein. Außerdem scheinen die entwickelten lehrspezifischen Skalen den globalen in der Vorhersage des Lehrengagements überlegen zu sein und sollten daher an einer umfangreicheren Stichprobe validiert werden.


Literatur

1.
Gagné M, Deci EL. Self-determination theory and work motivation. J Organ Behav. 2005;26:331-362. DOI: 10.1002/job.322 Externer Link
2.
Gagné M, Forest J, Vansteenkiste M, Crevier-Braud L, Broeck AVd, Aspeli AK, Bellerose J, Benabou C, Chemolli E, Güntert ST, Halvari H, Indiyastuti DL, Johnson PA, Hauan Molstadt M, Naudin M, Ndao A, Hagen Olafsen A, Roussel P, Zheni W, Westbye C. The Multidimensional Work Motivation Scale: Validation evidence in seven languages and nine countries. Eur J Work Organ Psy. 2014:1-19. DOI: 10.1080/1359432X.2013.877892 Externer Link