gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Interprofessionelles Team-Training mittels multitouchbasierter Patientensimulation in der pädiatrischen Akutversorgung

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Florian Behringer - Charité - Universitätsmedizin, DSFZ, Berlin, Deutschland
  • author Tina Harms - Charité - Universitätsmedizin, DSFZ, Berlin, Deutschland
  • author Sandra Buron - Charité - Universitätsmedizin, DSFZ, Berlin, Deutschland
  • author Maria Kaschny - Charité - Universitätsmedizin, DSFZ, Berlin, Deutschland
  • author Kai Sostmann - Charité - Universitätsmedizin, DSFZ, Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocV342

doi: 10.3205/14gma282, urn:nbn:de:0183-14gma2821

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Behringer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Gegenstand des Forschungsprojekts Patterns of InterAction (PIA) ist die Konzeption und Evaluation eines Lehrformates, das auf Simulation virtueller Patienten aufbaut (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Der Fokus liegt auf dem Training von Teamführung in der akutmedizinischen Versorgung pädiatrischer Patienten. Hierzu wird die im Vorläuferprojekt SimMed entwickelte Technologie eines Multitouch Session Desk unter didaktischen Gesichtspunkten adaptiert und in Weiterbildungsstrukturen erprobt.

Im Rahmen des SimMed Based Team Training (SMBTT) bearbeitet ein interprofessionelles Team eine Patientin mit akuter Sepsis und erlebt Auswirkungen seiner Handlungen in Immersion und Echtzeit. Nicht-technische Faktoren wie Teamarbeit gelten als Erfolgskriterien der Behandlungsqualität. Sie werden bislang in medizinischen Weiterbildungsstrukturen jedoch kaum berücksichtigt und umfassend untersucht. Über ein digitales Aufzeichnungssystem strebt die Studie die Erfassung und Analyse solcher Handlungsmuster an.

Methoden: Die Datenerhebung ist in 3 Phasen gegliedert. Die ersten beiden Phasen fokussieren auf teilnehmende Beobachtung, Interviews sowie Befragung im Hinblick auf Usability und Akzeptanz des Mediums sowie Lernzufriedenheit. In Phase 3 wird das konzipierte Lernszenario in 4 SMBTTs evaluiert. Zudem werden im Rahmen einer simulierten akutmedizinischen Behandlungssituation teambasierte Behandlungs- und Wahrnehmungsmuster eruiert.

Ergebnisse: Insgesamt nahmen 34 ÄrztInnen und 8 Pflegekräfte an der Studie teil. 74% der Befragten stimmen zu, dass medizinische Inhalte mit dem SimMed-System gut vermittelt werden. Das SMBTT wird von den Teilnehmern (N=12) ebenfalls positiv bewertet: 75% fühlen sich besser auf Handlungsabläufe und nicht-technische Fähigkeiten einer Notfallsituation vorbereitet. 92% stimmen zu, dass sich mit SMBTT Führungskompetenzen für Notfallsituationen trainieren lassen.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Ergebnisse bestätigen die Usability der SimMed-Technologie für medizinische Lernszenarien. Dies gilt besonders im Hinblick auf das Training nicht-technischer Fähigkeiten in interprofessionellen Teams. Das interaktive SMBTT kann dazu beitragen, dass das Training dieser Kompetenzen eine stärkere Verbreitung in der medizinischen Weiterbildung erfährt [1], [2], [3].


Literatur

1.
Salas E, Frush K. Improving Patient Safety through Teamwork and Team Training. Oxford: University Press; 2012.
2.
Manser T. Teamwork and patient safety in dynamic domains of healthcare: a review of the literature. Acta Anaesthesiol Scand. 2009;53(2):143-151. DOI: 10.1111/j.1399-6576.2008.01717.x Externer Link
3.
Künzle B, Kolbe M, Grote G. Ensuring patient safety through effective leadership behaviour: A literature review. Safety Scienc. 2010;48(1):1-17. DOI: 10.1016/j.ssci.2009.06.004 Externer Link