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Strukturierte Mündliche Prüfungen mit Tablet-Unterstützung
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Gliederung
Text
Fragestellung/Einleitung: Mündliche Prüfungen sind i.d.R. sehr ressourcenintensiv [1]. Neben den allgemeinen strukturellen Vorbedingungen erfordern die Prüfungskonzeption und die organisatorische Vorbereitung einen hohen zeitlichen Aufwand. Hierzu zählen insbesondere die Erstellung der Prüfungsaufgaben, die Sammlung von Bildmaterial sowie die Erstellung des Blueprints. Auch die Durchführung der Prüfung selbst und die Dokumentation sind wichtige Bausteine der Qualitätssicherung, bei denen die Einhaltung der Rahmenbedingungen dokumentiert werden muss (wie z.B. zeitliche Vorgaben bei der M2-Prüfung [2]). Daher stellt sich die Frage, inwiefern die mündliche Prüfung durch den Einsatz von neuen mobilen Applikationen unterstützt werden kann.
Methoden: Im Prüfungsverbund Medizin gibt es bereits seit mehreren Jahren die Möglichkeit, Prüfungsfragen und Erwartungshorizonte für eine M2-Prüfung in das IMS einzugeben, zu reviewen und für die gesamte Prüfung einen Blueprint zusammenzustellen [3]. Allerdings gibt es für dieses Prüfungsformat noch bislang keine Lösung, die Prüfung elektronisch durchzuführen.
Bei OSCE-Prüfungen bietet der Prüfungsverbund Medizin bereits eine Prüfungssoftware für Tablet-Computer an [4]. Anstelle von Papierbögen können Prüfer ein Tablet benutzen, um die Prüflinge an den einzelnen Stationen zu bewerten.
Auf dieser Lösung basierend wurde ein Konzept für eine strukturierte mündliche Prüfung entwickelt und wird in einem Prüfungs-Workshop getestet.
Ergebnisse: Im Vortrag wird das Konzept für eine tabletbasierte Prüfungsvariante vorgestellt und die Ergebnisse der praktischen Durchführung im Prüfungsworkshop präsentiert. Die Rahmenbedingungen bez. der Hardware werden dargestellt und die möglichen Vorteile einer solchen Lösung diskutiert.
Diskussion/Schlussfolgerung: Das Tablet-Tool stellt evtl. eine Ergänzung zu der strukturierten Prüfungsvorbereitung dar. Neben einer verbesserten Qualität der Prüfung sind eine bessere Strukturierung des Prüfungsablaufes und durch die automatische Protokollierung eine vollständigere Dokumentation zu erwarten.
Literatur
- 1.
- Jünger J, Möltner A, Lammerding-Köppel M, Rau T, Obertacke U, Biller S, Narciß E. Durchführung der universitären Prüfungen im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums nach den Leitlinien des GMA-Ausschusses Prüfungen: Eine Bestandsaufnahme der medizinischen Fakultäten in Baden-Württemberg. GMS Z Med Ausbild. 2010;27(4):Doc57. DOI: 10.3205/zma000694
- 2.
- Bundesministerium für Gesundheit. Approbationsordnung für Ärzte vom 27. Juni 2002. Bundesgesetzbl. 2002;1(44):2405-2435.
- 3.
- Hochlehnert A, Brass K, Schultz JH, Jünger J, Fischer M, Georg W. IT-unterstützte Prüfungen mit einem qualitätssichernden System. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Greifswald, 02.-05.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08gma18. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/de/meetings/gma2008/08gma018.shtml
- 4.
- Heid J, Brass K, Haag M, Wojtanowski T, Kurtz W, Feister L, Lindner M, Möltner A, Hochlehnert A, Schultz JH, Jünger J. Kostengünstige, elektronische Prüfungen im Verbund: Der Einsatz von Tablets bei studienbegleitenden Examen. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Aachen, 27.-29.9.12. Düsseldorf: German Medical Science Publishing House; 2012. DocV581. DOI: 10.3205/12gma211