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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Was messen Multiple Mini-Interviews (MMI)? Eine Annäherung über Faktorenanalysen und eine Bewerberbefragung

Vortrag

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  • corresponding author presenting/speaker Mirjana Knorr - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Anja Bath - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Johanna Hissbach - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Wolfgang Hampe - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocV314

doi: 10.3205/14gma269, urn:nbn:de:0183-14gma2698

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Knorr et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: In der Medizinstudierendenauswahl haben sich in den letzten zehn Jahren Multiple Mini-Interviews (MMI) zur Erfassung psychosozialer Kompetenzen immer stärker etabliert. Während die Reliabilität wiederholt als zufriedenstellend bewertet wird, bleibt die Frage der Konstruktvalidität weiter offen. Wir haben zwei Ansatzpunkte gewählt, um uns der Beantwortung dieser Frage anzunähern. Eine faktorenanalytische Untersuchung soll Aufschluss über die Dimensionalität des MMIs geben: Messen inhaltlich verschiedene Stationen dasselbe Konstrukt, wenn die Testentwickler dies intendiert und vorab bestimmt haben? Zudem soll eine Bewerberbefragung klären, welche Kriterien aus Sicht der Bewerber erfasst werden.

Methoden: Für das MMI im Rahmen des Hamburger Auswahlverfahrens (HAM-Int) werden jedes Jahr 200 Bewerber eingeladen. Die Bewerber durchlaufen 6-8 Simulations- und Interviewstationen. In den Jahren 2010 und 2011 wurden je fünf, in den Jahren 2012 und 2013 je drei Simulationsstationen eingesetzt. Auf jeder Simulationsstation haben je zwei Juroren Ratings in den gleichen drei Kriterien abgegeben, welche die Grundlage für die Faktorenanalysen bilden. Im Rahmen des HAM-Int 2014 werden wir die Bewerber im Nachhinein fragen, welche Bewertungskriterien aus ihrer Sicht in den verschiedenen Stationen erfasst werden und wie sie ihre eigene Leistung in diesen Bereichen einschätzen.

Ergebnisse: Erste explorative Faktorenanalysen ergeben eine 5-Faktoren-Struktur für die Simulationsstations-Daten aus den Jahren 2010 und 2011 und eine 3-Faktorenstruktur für die Jahre 2012 und 2013. Die Faktoren spiegeln dabei die einzelnen Stationen und nicht die Inhalte der Bewertungsskalen wider, ein aus der Assessment Center Forschung bekanntes Phänomen [1]. Ergebnisse aus weiterführenden konfirmatorischen Faktorenanalysen sowie erste Ergebnisse aus der Bewerberbefragung werden präsentiert.

Diskussion/Schlussfolgerung: Erkenntnisse zu den Fragen ob, wie viele und welche Dimensionen im HAM-Int erfasst werden, haben Auswirkungen auf die Entwicklung von Stationen und die Verwendung von Bewertungsskalen. Auch bei der externen Validierung und der Erklärung von Zusammenhängen zu externen Kriterien spielt die Frage, was genau im HAM-Int gemessen wird, eine Rolle [1].


Literatur

1.
Lance CE. Why Assessment Centers Do Not Work the Way They Are Supposed To. Indust Organ Psychol. 2008;1(1):84-97. DOI: 10.1111/j.1754-9434.2007.00017.x Externer Link