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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Das neue Göttinger Auswahlverfahren für Medizinstudierende – Erweiterung zum Numerus Clausus

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Anne Simmenroth-Nayda - Universitätsmedizin Göttingen, Abt. Allgemeinmeidzin, Göttingen, Deutschland
  • author Erik Meskauskas - Universitätsmedizin Göttingen, Studeindekanat, Göttingen, Deutschland
  • author Yvonne Görlich - Universitätsmedizin Göttingen, Studeindekanat, Göttingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocV313

doi: 10.3205/14gma268, urn:nbn:de:0183-14gma2688

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Simmenroth-Nayda et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Die Auswahl geeigneten Bewerber für das Medizinstudium wird zunehmend diskutiert, dabei wird u.a. das Gewicht der Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung (DN) kontrovers beurteilt. Seit 2004 können bis zu 60% der Studierenden von den Hochschulen ausgewählt werden (AdH), wobei in jedem Auswahlschritt die DN zum größeren Teil berücksichtigt werden muss. An der UMG besteht das AdH seit 2 Semestern aus einem strukturierten Interview und 4 praktisch-kommunikativen Fertigkeitsprüfungen (Multiples-Mini-Interview: MMI). Es interessiert, wie viele Bewerber einen Studienplatz erhalten haben, die ihn allein über die DN nicht bekommen hätten.

Methoden: Soziodemographische Daten der Bewerber incl. DN wurden von der SfH übermittelt, die AdH-Scores in SPSS-21 überführt. Neben deskriptiven Analysen wurden Pearson-Korrelationen und Mittelwertsvergleiche (t-Tests, Varianzanalysen) durchgeführt.

Ergebnisse: Nach einer Vorauswahl (Göttingen 1. Ortspräferenz, DN inkl. 0,3 Berufsbonierung) wurden für das WiSe 13/14 221 Bewerber eingeladen. 164 Bewerber nahmen am AdH teil: 68% weibl., 32% männl., 16 (10%) mit Berufsbonus, Alter im Mittel 19,8 Jahre (17-34). Die DN variierte von 1,0 bis 1,9 (M=1,36; SD=0,22). Es zeigten sich keine Geschlechterunterschiede bezüglich der AdH-Scores. Bewerber mit Berufsbonus hatten leichte Vorteile im Interview (d=0,42, p=0,145) und dem MMI (d:0,30-0,86, p:0,195-0,005). Die DN korrelierte weder mit dem Interview noch mit dem MMI. Unter den Zugelassenen haben 23 (31%) eine DN von 1,4-1,9 und somit den Studienplatz nur durch das AdH erhalten. Hätte nur die DN einen Einfluss auf die Zulassung, hätten nur Bewerber mit einer 1,0 einen Studienplatz erhalten. Wäre die Ortspräferenz neben der DN entscheidend, so hätten Kandidaten bis 1,2 sicher einen Studienplatz und ab 1,4 sicher nicht erhalten. Hätte die DN nur in der Vorauswahl einen Einfluss, hätten 40 Bewerber (47%) mit DN zwischen 1,4 und 1,9 einen Studienplatz erhalten.