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Fit for Diversity Skills – Ein Wahlpflichtfach zur Interkulturellen Medizin an der medizinischen Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Sprachbarrieren und kulturabhängige Konzepte von Krankheit, Gesundheit und Heilung erschweren vielerorts und zunehmend den medizinischen Alltag. Die Vermittlung interkultureller Kompetenzen sollte daher fester Bestandteil des medizinischen Curriculums sein und sowohl Wissen über kulturelle Prägungen und gesundheitsrelevantes Verhalten als auch konkrete Handlungsstrategien beinhalten.
Die Entwicklung, Durchführung und Evaluation von kultursensiblen Kommunikationstrainings steht im Fokus des EU-geförderten Projekts Fit für interkulturelle Diversität: Interkulturelle Kompetenzen für kommunale, soziale und klinische Arbeitsfelder, einer Kooperation des Klinischen Instituts für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Düsseldorf und weiteren Projektpartnern. Teil des Projekts in der medizinischen Lehre ist das Wahlpflichtfach Einführung in die interkulturelle Medizin.
Methoden: Das Blockseminar findet seit drei Semestern mit 30 Unterrichtseinheiten statt. Die TeilnehmerInnen beschäftigen sich interaktiv mit dem Umgang mit Dolmetschern und Sprachbarrieren und setzen sich mit eigenen sowie fremden Kulturstandards und deren Einfluss auf Interaktionssituationen auseinander. Das Seminar findet in Kooperation mit nicht-universitären Partnern (Flüchtlingsinitiative STAY!, Sprach-und Integrationsmittler von SprInt, Psychosoziales Zentrum für Flüchtlinge etc.) sowie interprofessionellen Dozierenden aus unterschiedlichen Ländern statt. Spezifische DocCards helfen, das Gelernte im Alltag anzuwenden.
Die Evaluierung des Seminars erfolgt anhand quantitativer Fragebögen sowie qualitativer Feedbackverfahren.
Ergebnisse: Die Teilnehmenden zeigen eine hohe Zufriedenheit mit Lerninhalten und Methoden sowie den Dozierenden. Sie sehen eine hohe Relevanz des Themas für den späteren Berufsalltag.
Diskussion/Schlussfolgerung: Innerhalb der knappen curricularen Zeitfenster können fertigkeitenorientierte Lernziele erreicht werden. Eine didaktische Herausforderung bleibt die Haltungsänderung der Studierenden.