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Munich-Evaluation-of-Mentoring-Quality (MEMeQ) – Ein Instrument zur Evaluation der Qualität von Mentorenbeziehungen in der medizinischen Ausbildung
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Obgleich Mentoringbeziehungen in der medizinischen Ausbildung in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung erlangt haben [1] und die vielfältigen Effekte einer funktionierenden Mentoringbeziehung auf den Studienverlauf und den Einstieg in das Berufsleben bekannt sind [2], steht bislang noch kein valides Instrument zur Evaluation der Qualität dieser Beziehungen zur Verfügung.
Methoden: Basierend auf dem „SMiLE“- Fragebogen [3] und der „Mentorship Effectiveness Scale“ [4], entwickelten wir ein Instrument zur Evaluation der Qualität von Mentoringbeziehungen. Der Fragebogen umfaßt 2 Blöcke. Der erste Block beinhaltet 8 Fragen zu persönlichen Aspekten des Mentors. Im zweiten Block definieren die Mentees bis zu 7 Bereiche, in denen sie von ihrem Mentor beraten werden wollen. Anschließend bewerten sie deren Wichtigkeit und geben an, wie zufrieden sie mit der Beratung durch den Mentor in den jeweiligen Bereichen sind. Zur Validierung wurde ferner nach der Gesamtzufriedenheit mit der Mentoringbeziehung gefragt. In zusätzlichen Interviews (n=5) nach dem Think-Aloud-Protokoll [5] wurden die Akzeptanz und Handhabbarkeit des Instruments erfasst.
Ergebnisse: 85 Mentees füllten den Fragebogen vollständig aus. Durchschnittlich wurden 3.8 (SD±0.91) Bereiche angegeben. Diese ließen sich 14 übergeordneten Themenbereichen zuordnen. Die gewichtete Zufriedenheit mit den genannten Bereichen betrug im Durchschnitt 76.49/100 (SD±24.26).
Die Handhabbarkeit, Verständlichkeit, Relevanz sowie der zeitliche Umfang wurden von den Probanden als gut bis sehr gut bewertet. Bezüglich der Reliabilität betrug das Cronbachs alpha 0.95.
Die gewichtete Zufriedenheit korrelierte eng mit der Gesamtzufriedenheit mit der Mentoringbeziehung (Pearsons r: 0.82, p<0.001) als auch mit persönlichen Aspekten der Mentoringbeziehung (Pearsons r: 0.75, p<0.001).
Diskussion/Schlussfolgerung: Der MEMeQ zeigte sich als ein geeignetes Instrument zur Erfassung der Qualität von Mentorenbeziehungen. Er zeichnet sich ferner durch eine gute Handhabbarkeit und eine breite Akzeptanz aus. Weitere Validierungsstudien sind erforderlich.
Literatur
- 1.
- Sambunjak D, Straus SE, Marusic A. A systematic review of qualitative research on the meaning and characteristics of mentoring in academic medicine. J Gen Intern Med. 2010;25(1):72-78. DOI: 10.1007/s11606-009-1165-8
- 2.
- Frei E, Stamm M, Buddeberg-Fischer B. Mentoring programs for medical students - a review of the PubMed literature 2000-2008. BMC Med Educ. 2010;10-32. doi: 10.1186/1472-6920-10-32
- 3.
- Fegg MJ, Kramer M, L'hoste S, Borasio GD. The Schedule for Meaning in Life Evaluation (SMiLE): Validation of a new instrument for meaning-in-life research. J Pain Symptom Manage. 2008;35(4):356-364. DOI: 10.1016/j.jpainsymman.2007.05.007
- 4.
- Berk RA, Berg J, Mortimer R, Walton-Moss B, Yeo TP. Measuring the effectiveness of faculty mentoring relationships. Acad Med. 2005;80(1):66-71.
- 5.
- Willis G. Cognitive interviewing. A tool for improving questionnaire design. Thousand Oaks, CA: Sage Publications; 2005.