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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Die Evaluation von Studium und Lehre an der MHH. Förderung der Lehrqualität oder Finanzierungshilfe für Abteilungen?

Vortrag

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocV121

doi: 10.3205/14gma226, urn:nbn:de:0183-14gma2267

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Fischer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Zehn Jahre nach der Etablierung eines Systems zur Evaluation von Studium und Lehre an der MHH [2], [3] sollen seine Auswirkungen auf die Qualität von Studium und Lehre kritisch hinterfragt werden. Dabei werden auch Systemveränderungen und aktuelle Entwicklungen dargestellt.

Methoden: Nach Darstellung der zugrunde liegenden Evaluationsmodelle wird auf deren Operationalisierung eingegangen. Beginnend mit den Fragebögen zur Lehrveranstaltungsevaluation werden die Fragebögen zur Studienmotivation (HSM) und zu den Studienbedingungen (HSC) skizziert. Abschließend werden die methodischen Probleme, aber auch die politischen Herausforderungen dargestellt.

Ergebnisse: Nicht nur für den HSM und den HSC sondern auch bei der Evaluation einzelner Lehrveranstaltungen in Anlehnung an den SEEQ [4] wurde der Anspruch erhoben, dass diese Fragebögen für alle Studiengänge der Hochschule geeignet sein sollen. Daneben wurden schon bestehende Fragebögen zu Abschnitten im Medizinstudium fortgeführt. Die Etablierung ergänzender Verfahren wie Gruppeninterviews und Repertory Grids [1] kam über Einzelstudien nicht hinaus. Erst mit der Einrichtung kleiner Masterstudiengänge zeichnet sich wieder eine Chance für diese Methoden ab.

Diskussion/Schlussfolgerung: HSC und HSM hatten immer den Fokus auf der strategischen Steuerung. Von der Konzeption der Lehrveranstaltungsevaluation her steht bei dieser der kritische Dialog zwischen Studierenden und Lehrenden im Vordergrund. Der hohe Kostendruck an einer medizinischen Hochschule, verbunden mit einer leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM) für Forschung und Krankenversorgung, führte aber bald zu der Forderung, auch eine LOM für die Lehre einzuführen, um die Qualität der Ausbildung zu sichern. Auffällig ist aber, dass sich dadurch der Fokus in der Lehrveranstaltungsevaluation zumindest in der Diskussion der Ergebnisse in den Gremien weg von einem kritischen Dialog mehr und mehr hin zu einer zusätzlichen Finanzierung der Abteilungen verschiebt.


Literatur

1.
Behrends M. E-Learning aus lernsituationsbezogener Sicht - Merkmale, Einflussfaktoren, Beispiele. Dissertation. Hannover: Medizinische Hochschule Hannover; 2007.
2.
Fischer V. Das Evaluationskonzept der Medizinischen Hochschule Hannover. Vortrag auf der Tagung "Professionalisierung in der Lehre". Hannover: Medizinische Hochschule Hannover; 2002.
3.
Fischer V. Ebenen der Evaluation eines modularisierten Studienganges. In: Rudinger G, Krahn B, Rietz C (Hrsg). Evaluation und Qualitätssicherung von Forschung und Lehre im Bologna-Prozess. Bonn: University Press; 2007. S.163-176
4.
Marsh HW. SEEQ: A reliable, valid, and useful instrument for collecting students' evaluations of university teaching. Br J Educ Psychol. 1982;52:77-95.