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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Lernen aus Fehlern anhand eines fallbasierten Curriculums im Querschnittsbereich Gesundheitssysteme/Gesundheitsökonomie und öffentliche Gesundheitspflege

Vortrag

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  • corresponding author presenting/speaker Daniel Tolks - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • author presenting/speaker Johanna Huber - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Claudia Kiessling - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Martin R. Fischer - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocV113

doi: 10.3205/14gma223, urn:nbn:de:0183-14gma2239

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Tolks et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: In den Fächern Gesundheitssysteme/-ökonomie und öffentliche Gesundheitspflege (GGG) und Prävention und Gesundheitsförderung (P&G) herrschte Unzufriedenheit bei den Studierenden im Medizinischen Curriculum bezüglich der Themen und Veranstaltungsform. Auch wurde die Relevanz der Fächer für die spätere ärztliche Tätigkeit kaum wahrgenommen. Daher wurden die bestehenden Seminare umstrukturiert.

Ist die Methode „Lernen aus Fehlern“ (LaF) anhand eines echten Patientenfalles eine geeignete Methode zur Vermittlung von Wissen im Fach GGG? Wie schätzen die Studierenden ihr Interesse sowie die Relevanz des Themas nach dem Besuch der umstrukturierten Seminare ein?

Methoden: Es wurden vier Seminare entwickelt und im WS 2013/14 implementiert, die begleitend zu den Vorlesungen spezifische Aspekte vertiefen. Durch eine Fallgeschichte werden die vier Seminare inhaltlich miteinander verknüpft. Der Unterricht erfolgt über Gruppenarbeit, Lösung von Quizaufgaben und Präsentationen.

Eines der vier Seminare basiert auf der Methode LaF anhand eines echten Patientenfalls. Dabei wird der Weg eines Patienten durch das Gesundheitswesen beschrieben, der aufgrund mangelnder Absprachen und Schnittstellenproblematiken suboptimal behandelt wird. Der fallbasierte Ansatz und die darin beschriebenen Fehler sollen die Relevanz des Themas für die ärztliche Tätigkeit hervorheben [1].

Die Studierenden übernehmen die Rolle eines Hausarztes und analysieren in Gruppen mittels Factsheets die Probleme und erarbeiten Lösungsvorschläge. Am Ende des Seminars evaluieren die Studierenden verschiedene didaktische Aspekte, das Interesse am Thema sowie die Relevanz der Inhalte.

Ergebnisse: An der Evaluation nahmen von 241 Studierenden 137 teil (57% Rücklaufquote) Das Interesse am Thema lag mit 2,85 (s=1,36) nicht im oberen Bereich der Skala, dennoch empfanden die Studierenden die Methode des fallbasierten Lernens als gut (µ=2,18; s=1,21) und schätzten die Relevanz des Themas als hoch ein (µ=2,2; s=1,16).

Diskussion/Schlussfolgerung: Anhand der Evaluation und der Klausur kann festgestellt werden, dass die Methode LaF anhand eines echten Patientenfalles geeignet ist, um Wissen im Fach GGG zu vermitteln und die Relevanz für das Fach zu verdeutlichen.


Literatur

1.
Bowe CM, Voss J, Thomas Aretz H. Case method teaching: an effective approach to integrate the basic and clinical sciences in the preclinical medical curriculum. Med Teach. 2009;31(9):834-841.