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Studienbezogene Ressourcen und Beschwerden bei Studierenden der Tiermedizin
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Stress und psychische Belastung sind in vielen Heilberufen und speziell in der Tierärzteschaft vorhanden und führen zu erheblichen physischen und psychischen Belastungen [1]. Bisher fehlten Daten zu Ressourcen und Beschwerden bei Studierenden der Tiermedizin. In einer deskriptiven Querschnittsstudie sollen empirische Daten an verschiedenen veterinärmedizinischen Bildungsstätten erhoben werden mit dem Ziel, eine Übersicht vorhandener Belastungsstrukturen im Tiermedizinstudium zu erstellen.
Methoden: Zum Ende des Wintersemesters 2013/2014 fand eine Online-Umfrage zur Erhebung von studienbezogenen Ressourcen und Beschwerden bei Studierenden der Tiermedizin an allen deutschen tiermedizinischen Bildungsstätten sowie an der Veterinärmedizinischen Universität Vienna statt. Dazu wurde u.a. ein Fragebogen zur Gesundheitsprävention im Studium (FGS) entwickelt, bestehend aus zwei Skalen mit insgesamt 20 Items, die auf einer vierstufigen Skala von 1-4 bewertet werden sollen. Zusätzlich wurden demographischen Angaben sowie die Semesterwochenstundenanzahl gefragt.
Ergebnisse: Die Befragten (n=1479) gaben an eine durchschnittliche Semesterwochenstundenanzahl von 31,3 Stunden für das Tiermedizinstudium zu investieren. Der Mittelwert für studienbezogene Ressourcen lag bei 2,6 und für studienbezogene Beschwerden bei 2,5. Das impliziert: 25% der Studierenden geben an über gute studienbezogene Ressourcen (z.B. hohe Identifikation mit den Studieninhalten, Ausgewogenheit von Gefördert- und Gefordert-Werden) zu verfügen. Gleichzeitig treten bei immerhin 22% auch deutliche bis hohe studienbezogene Beschwerden auf, insbesondere ein hoher Leistungsdruck und eine hohes Arbeitspensum/-quantum werden als belastend benannt.
Diskussion/Schlussfolgerung: Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Standorten bzw. Bildungsstätten. Die Verteilung der Werte für studienbezogene Belastungen und Ressourcen zeigen, dass sowohl Ressourcen als auch Belastungen oberhalb des arithmetischen Mittels der vorab definierten Wertespanne der Skalen liegen. Sie sind entscheidende Einflussfaktoren auf das Wohlbefinden der Person und das Erleben von chronischem Stress.