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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Mehr Diskussionen in der veterinärmedizinischen Lehre erwünscht?

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocS2P3

doi: 10.3205/14gma208, urn:nbn:de:0183-14gma2082

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Kasch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Derzeit stützt sich die veterinärmedizinische Lehre überwiegend auf den Frontalunterricht. Forschungsergebnisse rund um die moderne Lehre lassen jedoch erwarten, dass der Lernerfolg dieser Unterrichtsmethode nicht optimal ist. Eine viel beschriebene Forderung ist zudem, dass die moderne Lehre das kritische Denken und auch Diskussionen einbinden sollte.

Ziel dieses Projektes war es, zu untersuchen, in welchem Ausmaß Verständnisfragen und kritische Anmerkungen durch Studierende in Lehrveranstaltungen geäußert werden, ob Studierende sich mehr Diskussionen wünschen und ob diese von den Dozierenden unterstützt oder abgelehnt werden.

Methoden: Zu diesem Zweck führten wir eine Befragung unter Studierenden des 7. Semesters durch. Der Fragebogen enthielt 26 Aussagen rund um Diskussionen in Lehrveranstaltungen, welche mit Hilfe einer Fünf-Punkte-Likert-Skala bewertet werden sollten.

Ergebnisse: Insgesamt nahmen 105 Studierende an der Befragung teil. Die Mehrheit der Studierenden war der Meinung, dass mehr diskutiert werden sollte (55,2%). Begründungen dafür sind ein erhöhter Lernerfolg durch Diskussionen (85,7%) und die Möglichkeit, Themen aus verschiedenen Perspektiven (92,4%) betrachten zu können. Jedoch sind nur 15,2% der Meinung, dass es ausreichend Gelegenheit für Diskussionen gibt. Einige Umfrageteilnehmer empfinden, dass ihr eigenes Wissen für Diskussionen nicht ausreicht (26,7%), haben Sorge, dass Dozenten sie nach Wortmeldungen weiter ausfragen könnten (35,2%) oder befürchten Repressalien in nachfolgenden Prüfungen (24,8%).

Diskussion/Schlussfolgerung: Studierende sehen Diskussionen als eine wichtige Möglichkeit an, kritisches Denken zu fördern. Kritisches Denken ist Voraussetzung für eine fundierte Entscheidungsfindung, welche Informationen in der tierärztlichen Praxis umgesetzt werden und welche nicht. Daher sollten Dozierende Diskussionen als positive Bereicherung ansehen und entsprechende Impulse gut dosiert und gut moderiert in ihre Lehre integrieren.