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Merkmale strukturierter Promotionsprogramme in der Medizin
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Seit Jahren steht die medizinische Promotion in Deutschland in der Kritik. Es wird von einer „Prestigepromotion“ gesprochen; insbesondere die hohe Anzahl der abgeschlossenen medizinischen Promotionen mit oft nur geringem Beitrag zum wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt werden bemängelt und Änderungen im medizinischen Promotionssystem gefordert [1], [4]. Große Hoffnung zur Qualitätssteigerung wird auf strukturierte Promotionsprogramme gesetzt [5]. Allerdings gibt es bislang kaum Evidenz, welche Eigenschaften eine strukturierte Doktorandenausbildung aufweisen muss, um tatsächlich zu einer höheren Qualität zu führen [3]. Fragestellung dieser Studie ist deshalb, inwiefern sich strukturierte Promotionsprogramme in Merkmalen von der nicht strukturierten Promotion unterscheiden, die einen Einfluss auf die Qualität der Promotionsphase und die weitere wissenschaftliche Karriereentwicklung haben.
Methoden: Im Rahmen der Studie werden ca. 70 strukturierte medizinische Promotionsprogramme an 14 deutschen Universitäten untersucht. Anhand offizieller Dokumente, Informationsmaterialien und Berichte über die Programme werden mit Hilfe von qualitativen Inhaltsanalysen [2] zentrale Charakteristika identifiziert.
Ergebnisse: Mit Blick auf die Qualität der Promotion, werden derzeit insbesondere Erkenntnisse über Lernziele, Betreuungsverhältnisse und -strukturen, Lernmöglichkeiten und soziale Einbindung während der Promotion gewonnen. Auch über Aufnahmekriterien, Auswahlverfahren und Rahmenbedingungen wird ein Überblick erstellt.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die vorgestellte Studie findet im Rahmen des vom BMBF-geförderten Projekts „E-Prom“ [http://www.e-prom-projekt.de] statt. Das Projekt umfasst weitere Studien, unter anderem eine Panel-Befragung über das Gelingen des Berufseinstiegs nach der Promotion. Die Erkenntnisse der vorgestellten Studie können später in Bezug zu den Ergebnissen der Panel-Befragung gestellt werden und so Aufschluss über den Einfluss einzelner Merkmale der Promotionsprogramme auf die berufliche Zukunft der Promovierten geben.
Literatur
- 1.
- Burkhardt A. Bundesbericht wissenschaftlicher Nachwuchs 2013. Statistische Daten und Forschungsbefunde zu Promovierenden und Promovierten in Deutschland. Bielefeld: WBV; 2013.
- 2.
- Mayring P. Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken (11. Aufl.). Weinheim: Beltz; 2010.
- 3.
- Wintermantel M. Promovieren heute. Zur Entwicklung der deutschen Doktorandenausbildung im europäischen Hochschulraum. Hamburg: Edition Körber-Stiftung; 2010.
- 4.
- Wissenschaftsrat. Anforderungen an die Qualitätssicherung der Promotion. Positionspapier des Wissenschaftsrates. Drs. 1704-11. Saarbrücken: Wissenschaftsrat; 2011. Zugänglich unter/available from: http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1704-11.pdf
- 5.
- Wissenschaftsrat. Empfehlungen zur Doktorandenausbildung. Drs. 5459/02. Saarbrücken: Wissenschaftsrat; 2002. Zugänglich unter/available from: http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/5459-02.pdf