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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Selbsteinschätzung klinischer und professioneller Kompetenzen: Prä-Post-Vergleich bei PJ-Studenten mit aktiver Partizipation in der Patientenversorgung auf einer integrativ-medizinischen Ausbildungsstation

Poster

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP466

doi: 10.3205/14gma185, urn:nbn:de:0183-14gma1854

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Valk-Draad et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke gibt es seit 2007 eine internistische, integrativ-medizinische Ausbildungsstation(ASIM). Studierende übernehmen unter enger ärztlicher Supervision die Patientenversorgung von 2–4 Patienten. Diese Studie untersucht, wie das Lernen und die professionelle Entwicklung von Studierenden im Praktischen Jahr während eines Tertials unter diesen Voraussetzungen, beeinflusst werden.

Methoden: PJ-Studierende der Ausbildungsstation (n=48) wurden gebeten, sich in neun Kompetenzbereichen (mit insgesamt 93 Items) zu Anfang und am Ende ihres Tertials auf einer 6-Punkt-Likertskala einzuschätzen. Zu Beginn des Tertials wurde außerdem erhoben, in welchen Bereichen welcher Kompetenzzuwachs angestrebt wird. Sechs der neun Kompetenzbereiche betreffen klinische Fähig-/ und Fertigkeiten. Die anderen drei betreffen Kommunikation und Interaktion, Organisation und Entscheidung sowie Persönlichkeitsentwicklung und Selbstreflexion.

Ergebnisse: Die quantitative Analyse der Daten ergab in allen neun Kompetenzbereichen eine statistisch signifikante Verbesserung am Ende des Tertials (p<0,001). Die größte Verbesserung zeigte sich in den diagnostischen, therapeutischen, organisatorischen und Entscheidungskompetenzen und in Kommunikation und Interaktion. Eine etwas geringere Verbesserung zeigte die Persönlichkeitsentwicklung.

Diskussion/Schlussfolgerung: Verantwortungsübernahme in der Patientenversorgung unter ärztlicher Supervision verbessert die Selbsteinschätzung verschiedener klinischer und professioneller Kompetenzen von Studierenden. Sie erfüllt damit die Erwartungen und Wünsche hinsichtlich der Kompetenzentwicklung der Studierenden vor Beginn des Tertials. Der etwas geringere Zuwachs in der Dimension „Persönlichkeitsentwicklung“ erscheint aufgrund der Komplexität in der Kürze des Zeitraumes nachvollziehbar (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Zukünftig sollten die Resultate dieser Studie mit der Kompetenzentwicklung Studierender in anderen PJ-Settings verglichen werden [1], [2], [3], [4].


Literatur

1.
Scheffer C, Tauschel D, Cysarz D, Hahn EG, Längler A, Riechmann M, Edelhäuser F. Lernen durch aktive Partizipation in der klinischen Patientenversorgung - Machbarkeitsstudie einer internistischen PJ-Ausbildungsstation. GMS Z Med Ausbild. 2009;26(3):Doc 31. DOI: 10.3205/zma000623 Externer Link
2.
Jünger J, Schelberg D, Nikendei C. Subjektive Kompetenzeinschätzung von Studierenden und ihre Leistung im OSCE. GMS Z Med Ausbild. 2006;23(3):Doc51. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2006-23/zma000270.shtml Externer Link
3.
Schrauth M, Weyrich P, Kraus B, Jünger J, Zipfel S, Nikendei C. Lernen am späteren Arbeitsplatz: Eine Analyse studentischer Erwartungen und Erfahrungen im ''Praktischen Jahr". Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2009;103(3):169-174.
4.
Lave J, Wenger E. Situated Learning. Legitimate peripheral participation. Cambridge: Cambridge University Press; 1991.