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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

CanMEDS-Tätigkeitsprofile von PJ-Studierenden der Inneren Medizin – eine prospektive Längsschnittstudie

Poster

  • author presenting/speaker Ansgar Koechel - Uniklinik Heidelberg, II. Innere Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • Roberta Scarpone - Uniklinik Heidelberg, II. Innere Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • Jan Stiepak - Uniklinik Heidelberg, II. Innere Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • Jan B. Groener - Uniklinik Heidelberg, II. Innere Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • Wolfgang Herzog - Uniklinik Heidelberg, II. Innere Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • corresponding author Christoph Nikendei - Uniklinik Heidelberg, II. Innere Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • Till Johannes Bugaj - Uniklinik Heidelberg, II. Innere Medizin, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP462

doi: 10.3205/14gma181, urn:nbn:de:0183-14gma1814

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Koechel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Das Praktische Jahr (PJ) nimmt an der Schnittstelle zwischen Studium der Humanmedizin und Arztberuf eine entscheidende Rolle ein, für dessen Erfolg die Supervision und Anleitung durch die ausbildenden Ärzte von zentraler Bedeutung ist [1]. Es konnte allerdings mehrfach gezeigt werden, dass sich viele PJ-Studierende u.a. auf Grund der hohen Arbeitsbelastung der betreuenden Ärzte, deutlichen Defiziten in Supervision und Überfrachtung mit Routinearbeiten nicht ausreichend für die ärztliche Tätigkeit vorbereitet fühlen [2]. Als Voraussetzung für eine kompetenzbasierte Strukturierung dieses bedeutenden Ausbildungsabschnittes ist eine quantitative Beschreibung der Tätigkeiten von hoher Relevanz. Das Ziel der vorliegenden prospektiven Studie war die Erfassung der Can MEDS-Tätigkeitsprofile, sowie eine Analyse der Relevanz für die Qualität der Ausbildung und dem Integrationsgefühl der Studierenden.

Methoden: Bei N=34 konsekutiven PJ-Studierenden an der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg wurden an jeweils 5 Arbeitstagen während der 2. und 6. Tertial-Woche alle Tätigkeiten mit Zeitpunkt, Dauer und erfolgter Supervision protokolliert, Relevanz und Anforderung beim Ausüben der Tätigkeit eingeschätzt und das subjektive Integrationsgefühl erfasst.

Ergebnisse: Es liegen 34 vollständige Datensätze mit insgesamt 3349 protokollierten Tätigkeiten vor. Die Auswertung eines Subsamples von 806 Tätigkeiten zeigte, dass rund 40% der Tätigkeiten in die Bereiche klinische Basisfertigkeiten (u.a. Blutentnahmen, Untersuchungen), Visiten und Besprechungen fallen. Die am häufigsten vergebenen CanMEDs-Rollen waren Professional (25,9 %) und Collaborator (10,8%). Bei mittlerem Anforderungsprofil, mäßiger Relevanz und fast durchweg bekannten Tätigkeiten, wurden ca. 40% unter Supervision ausgeführt.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die vorläufige Auswertung der Daten zeigt ein deutliches Ungleichgewicht der vertretenen CanMEDS-Rollen zugunsten Professional und Collaborator sowie einen hohen Anteil an nicht supervidierten Routinetätigkeiten. Die dazu nur mäßig wahrgenommene Relevanz für den späteren Beruf legt einen Verbesserungsbedarf der klinischen Ausbildung nahe (siehe Abbildung 1 [Abb. 1], Abbildung 2 [Abb. 2], Abbildung 3 [Abb. 3], Abbildung 4 [Abb. 4], Abbildung 5 [Abb. 5], Abbildung 6 [Abb. 6]).


Literatur

1.
Nikendei C, Krautter M, Celebi N, Obertacke U, Jünger J. Final year medical education in Germany. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2012;106(2):75-84. DOI: 10.1016/j.zefq.2012.01.002 Externer Link
2.
Schrauth M, Weyrich P, Kraus B, Jünger J, Zipfel S, Nikendei C. Workplace learning for final-year medical students: a comprehensive analysis of student's expectancies and experiences. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2009;103(3):169-74.