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Arzt-Patient-Kommunikation, Recht & Ethik, professionelle ärztliche Haltung und Berufsbild – eine Lehrveranstaltungsreihe für Studierende der Medizin
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Bereits vor 3000 Jahren wurde dem griechischen Gott der Heilkunst Asklepios der Satz zugeschrieben: „Zuerst heile mit dem Wort, dann mit der Arznei und zum Schluss mit dem Messer“ (sinngemäß aus dem Altgriechischen). In den modernen Medizincurricula stellt die Vermittlung von kommunikativen Soft-Skills eine große Herausforderung dar. Die Medizinische Universität Graz führte ab dem Jahr 2002 verpflichtende Kommunikationstrainings für Studierende ein. Seit dem Sommersemester 2014 wird das Programm unter der Leitung der Professur für biopsychosoziale Medizin in der Lehre (Univ.-Prof. Dr. Josef W. Egger) zum Teil neu aufgestellt.
Methoden: Während des 3.–4.Studiensemesters wird eine verpflichtende Basislehrveranstaltung „Arzt-Patient-Kommunikation“ im Ausmaß von 24 Arbeitseinheiten (AE), bestehend aus 15 AE Seminar mit Übung sowie 9 AE Training (MeduniGraz – Skill Center: SimulationspatientInnen), angeboten. Im 5. sowie 6. Semester folgen zukünftig die Lehrveranstaltungen „Recht und Medizin“ und „Ethik und Medizin“ (Dyade aus einem/einer ärztlichen und einem/einer nicht-ärztlichen Lehrenden) mit je 15 AE. Während des 7. und 8. Semesters ist das Pflichtmodul („Menschliche Psyche“) zu absolvieren. Als Vorbereitung für den Einstieg in das klinische praktische Jahr sowie das spätere Berufsleben, werden im 9. und 10. Semester die Lehrveranstaltungen „Kommunikative Kompetenz für komplexe biopsychosoziale Situationen“ und „Psychosoziale Berufsvorbereitung“ (Schwerpunktsetzung im Bereich Allgemeinmedizin, Arbeitsmedizin, Gesundheitspsychologie und Public Health) abgehalten. Ab dem 1.Studiensemester wird zudem ein Logbuch mit PatientInnenkontakten geführt werden.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die Neukonzeption ermöglicht eine Optimierung auf Basis der Erfahrungen der letzten zehn Jahre. Die Staffelung der Themen sorgt für eine, dem Studienfortschritt entsprechende, Behandlung unterschiedlichster Problemstellungen und schließt mit der Implementierung der Lehrveranstaltung Recht und Medizin eine Lücke in der bisherigen Ausbildung [1].