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Unterschiede im M2-Ergebnis nach Zugangsgruppen
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: An der Medizinischen Hochschule Hannover werden seit dem Wintersemester 2006/07 Auswahlgespräche im Rahmen des AdH-Verfahrens zur Studierendenauswahl angewandt. Aktuell liegen die Ergebnisse des Zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung für die ersten beiden Jahrgänge vor, in denen das AdH-Verfahren erstmalig angewandt wurde. Aufgrund des Fehlens validierter und ökonomischer Verfahren zur Messung des Zugewinns einer Auswahl durch Auswahlgespräche, werden die Studien- bzw. Examensnoten häufig zur Messung als Erfolgskriterium für Studienerfolg herangezogen [1], [2]. Auf Basis der M2-Ergebnisse wird untersucht, inwieweit sich die Studierenden der Hauptzugangsgruppen (Abitur-Beste, AdH, Wartezeit) in ihren Studienleistungen unterscheiden.
Methoden: Daten der Hochschulstatistik der MHH der Jahrgänge 2006/07 (N=273) und 2007/08 (N=233) werden deskriptiv auf Unterschiede zwischen den Hauptzugangsgruppen hinsichtlich Abbruchquote und Abschluss in Regelstudienzeit analysiert. Mittels ANOVA werden die Examensergebnisse auf Unterschiede getestet.
Ergebnisse: Studierende der Abitur-Besten-Quote der betrachteten Kohorten haben eine bessere M2-Gesamtnote als Studierende der AdH- und Wartezeit-Quote, wobei die Unterschiede lediglich für den Jahrgang 2006/07 statistisch signifikant werden (2006/07: F(2,227)=10,004, p<.001; 2007/08: F(2,100)=1,864, p=.160).
Studierende der Wartezeit-Quote der betrachteten Kohorten haben ihr Studium häufiger in Regelstudienzeit abgeschlossen als Studierende der beiden anderen Quoten. Bezogen auf die Abbruchquoten lassen die Ergebnisse keine systematischen Aussagen zu.
Diskussion/Schlussfolgerung: Studierende der Abitur-Besten-Quote schließen ihr Studium tendenziell mit einer besseren Examensnote ab als Studierende der anderen Quoten.
Wir vermuten, dass Studierende der Abitur-Besten- und AdH-Quote seltener in Regelstudienzeit abschließen als die der Wartezeit-Quote, da sie häufiger während des Studiums promovieren, was in zukünftigen Analysen untersucht werden soll.
Literatur
- 1.
- Hampe W, Hissbach J, Kadmon M, Kadmon G, Klusmann D, Scheutzel P. Wer wird ein guter Arzt? Verfahren zur Auswahl von Studierenden der Human- und Zahnmedizin. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2009;52(8):824-830. DOI: 10.1007/s00103-009-0905-6
- 2.
- Hell B, Trapmann S, Weigand S, Schuler H. Die Validität von Auswahlgesprächen im Rahmend der Hochschulzulassung - eine Metaanalyse. Psychol Rundschau. 2007;58(2):93-102.