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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Individuelle und universitäre Faktoren des Prüfungserfolges – eine Analyse Item-spezifischer Physikumsergebnisse

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  • corresponding author presenting/speaker Johannes Schulze - Goethe-Universität Frankfurt/Main, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP384

doi: 10.3205/14gma142, urn:nbn:de:0183-14gma1428

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Schulze.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Medizinische schriftliche Staatsexamina werden bundesweit einheitlich abgehalten; die Item-spezifische Auswertung zeigt kumulative und universitäre Kriterien des Antwortverhaltens. Für die Bewertung des universitären Ausbildungserfolges sind außer dem individuellen Lernfleiß auch andere Faktoren wichtig.

Methoden: Anhand des Ergebnisses des M1neu am Prüfungstermin Herbst 2013 haben wir die Item-spezifische Auswertung von mehreren Universitäten analysiert auf die Häufigkeit signifikanter Abweichungen eines Universitätsergebnisses vom Durchschnitt, sowie der Verteilung dieser Abweichungen auf die Prüfungsfächer. Wenn alle Universitäten ein vergleichbares Studium durchführen, sollten sich die Prüfungsergebnisse zwischen den Fakultäten nicht unterscheiden; rechnerisch signifikante Abweichungen sollten sich nur statistisch ergeben mit einem Erwartungswert von 5% (15 Fragen) bzw. 1% (3 Fragen) eines Examens.

Ergebnisse: In allen Universitäten ist die Anzahl signifikant abweichender Fragenergebnisse viel höher als der zufällige Erwartungswert (85 bis 170 Fragen von 320). Auch der Anteil der auf p<0,01 signifikanten Abweichungen (etwa die Hälfte der signifikanten Abweichungen) ist höher als es dem Zufallswert (1/5 der Fragenanzahl mit p<0,05) entspricht. Dieser hohen Zahl signifikanter Abweichungen steht ein deutlich geringer schwankendes Gesamtergebnis aller Prüfungsteilnehmer gegenüber, mit einer Schwankungsbreite zwischen 212 und 246 Fragen, d.h. etwa 10% der Gesamtfragenzahl.

Diskussion/Schlussfolgerung: Stark schwankende universitäre Ergebnisse bei Prüfungsfragen lassen sich nicht durch Heterogenität der Studierenden erklären, sondern weisen auf andere, extracurriculare Faktoren hin. Universitäre Forschungsschwerpunkte können sich auch in der Lehre manifestieren; einige spezifische Inhalte werden teilweise im vorklinischen, teilweise im klinischen Abschnitt unterrichtet. Die vorliegenden Daten deuten darauf hin, dass zusätzlich zum konsensuellen Grundlagenwissen auch Prüfungsinhalte gefragt werden, die interuniversitär nicht einheitlich vermittelt werden und zu großen Differenzen der Examensergebnisse führen können.