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Ist Flipped Classroom ein geeignetes Format für die medizindidaktische Qualifizierung von Lehrenden?
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Für Teilnehmende und Trainer_innen medizindidaktischer Qualifizierungsmaßnahmen stellen stark variierendes pädagogisches Vorwissen und unterschiedliche praktische Lehrerfahrungen eine Herausforderung dar. Zudem lassen sich derartige Weiterbildungen schwer in den verdichteten Arbeitsalltag wissenschaftlicher Mitarbeiter_innen integrieren.
Um diese oder ähnliche Herausforderungen zu meistern, werden in anderen Fachdisziplinen vermehrt Blended Learning Konzepte (z.B. Flipped Classroom, [FC]) eingesetzt [1]. FC ist ein Konzept, in dem Teilnehmende grundlegendes Wissen vorab allein oder in Gruppen mit Hilfe von online hinterlegten Materialien und konkreten Aufgaben erarbeiten. Die Lehrenden wiederholen dieses Wissen nicht in der anschließenden Präsenzveranstaltung, sondern nutzen diese zur gemeinsamen Vertiefung, Anwendung und Diskussion [http://www.facultyfocus.com/articles/instructional-design/the-benefits-of-flipping-your-classroom/], [http://www.facultyfocus.com/articles/teaching-with-technology-articles/understanding-the-flipped-classroom-part-1/].
Die vorliegende Arbeit stellt den aktuellen Forschungsstand zum Thema FC im universitären Kontext dar und gibt Hinweise für den Einsatz in der medizindidaktischen Weiterbildung.
Methoden: Wir durchsuchten die relevanten Online-Datenbanken für wissenschaftliche Publikationen nach den Stichworten Flipped Classroom und Inverted Classroom. Die gefundenen Beiträge wurden mit quantitativen und qualitativen Methoden analysiert sowie den vom MedizinDidaktikNetz entwickelten Qualitätskriterien für medizindidaktische Weiterbildungen [http://www.medidaktik.de/fileadmin/user_upload/Bilder/Medizindidaktik_Netzwerk_bundesweit/2014-04-04_Konsenspapier.pdf] gegenübergestellt.
Ergebnisse: Aktuell wurden 73 Einträge identifiziert, wobei die Zugänge zum Thema sehr vielfältig waren. Die in den Artikeln dargestellten Ergebnisse werden nach Qualitäten (z.B. Lernzieldimensionen) und Unterschieden (z.B. Settings) analysiert und aggregiert. Die Ergebnisse wurden den vom MedizinDidaktikNetz entwickelten Qualitätskriterien gegenübergestellt, um daraus Erprobungsfelder für FC in der Medizindidaktik abzuleiten.
Diskussion/Schlussfolgerung: Es wird verdeutlicht, dass sowohl Teilnehmende als auch Trainer_innen von FC-Formaten profitieren. Die aggregierten Forschungsergebnisse werden in den medizindidaktischen Kontext eingebettet. Die Möglichkeiten und Vorteile von FC-Formaten werden aufgezeigt und diskutiert [2].
Literatur
- 1.
- Steinert Y, McLeod PJ, Boillat M, Meterissian S, Elizov M, Macdonald ME. Faculty development: A 'field of dreams'? Med Educ. 2009;43(1):42-49. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2008.03246.x
- 2.
- Kurup V, Hersey D. The changing landscape of anesthesia education: is Flipped Classroom the answer? Curr Opin Anesthesiol. 2013;26(6):726-731. DOI: 10.1097/ACO.0000000000000004