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Kommunikative Kompetenzen in der medizinischen Ausbildung: Wie entwickelt sich das Kommunikationsverhalten Medizinstudierender vom klinischen Abschnitt zum PJ? Eine longitudinale Analyse
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Im klinischen Abschnitt des Hamburger Curriculums werden kommunikative Fertigkeiten u.a. in einem videodokumentierten, interdisziplinären Kommunikationstraining (t0) mit Simulationspatienten vermittelt. 2011 ermöglichte ein Ausbildungsforschungsprojekt PJ-Studierenden, ihre erworbenen kommunikativen Kompetenzen zu überprüfen (t1). Ziel unserer Studie war, das Kommunikationsverhalten Medizinstudierender longitudinal in der klinischen Ausbildung zu untersuchen.
Methoden: 30 freiwillige Studierende, 8 Männer, nahmen 2011 an der Ausbildungsforschungsstudie teil. Die Videodokumentationen aus t1 und t0 wurden gematched. 176 Konsultationen wurden anhand strukturierter Beobachtungsprotokolle qualitativ und mittels validierter Observationsinstrumente quantitativ ausgewertet (Interrater-Reliabilität>0.8). Kommunikative und empathische Kompetenzen, Patientenzentrierung und klinische Aspekte der Konsultation wurden beurteilt.
Ergebnisse: Globale und individuelle studentische Kompetenzen und Defizite konnten aufgedeckt werden. Longitudinal haben Studierende ihre anamnestischen Fertigkeiten im differentialdiagnostischen ‚clinical reasoning’ erweitern können. Dennoch zeigten Studierende am Ende des Studiums kommunikative Defizite: Inadäquate Strukturierung (z.B. systematische Anamnese, Überleitung, Zusammenfassung), unvollständige Anamnesen (z.B. symptom-orientierte Anamnese) sowie ein unzureichendes Erfassen der Patientenperspektive. Empathie und Patientenzentrierung nahmen longitudinal signifikant ab.
Diskussion/Schlussfolgerung: Im Verlauf des Studiums erlernten Studierende klinisches Wissen anhand von anamnestischen Schlüsselfragen bei Patienten zu überprüfen. Dennoch wiesen Studierende am Ende des Studiums relevante Defizite in der Arzt-Patienten-Kommunikation auf. Curricular sollte sichergestellt werden, dass Anamneseerhebung, Kommunikationstechniken, Beziehungsgestaltung und Patientenzentrierung am Ende des Studiums sicher beherrscht werden.