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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Wie können Lehrevaluationen angemessen überprüft werden? Vorschlag zur Durchführung anhand der Analysen zur Lehrevaluation eines fachbereichsweiten Promotionskollegs

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Michael A. Paulitsch - Goethe-Universität, Fachbereich Medizin, Dekanat, Frankfurt/Main, Deutschland
  • author Johannes Hartig - Deutsches Institut für internationale pädagogische Forschung (DIPF), Frankfurt/Main, Deutschland
  • author Thomas Klingebiel - Goethe-Universität, Zentrum der Kinder- und Jugendmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland
  • author Ferdinand M. Gerlach - Goethe-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland
  • author Monika Sennekamp - Goethe-Universität, Fachbereich Medizin, Dekanat, Frankfurt/Main, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP346

doi: 10.3205/14gma121, urn:nbn:de:0183-14gma1210

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Paulitsch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Studentische Lehrevaluationen haben zum Ziel die universitäre Lehre zu verbessern, können aber auch Beschäftigungsverhältnisse von Lehrenden beeinflussen oder Curricula verändern. Ergebnisse von Lehrevaluationen haben somit erheblichen Einfluss, daher muss die Validität ihrer Interpretationen gewährleistet sein. Dies wird bislang maßgeblich durch Methoden zu Bestimmungen der Messgenauigkeit, der Dimensionalität sowie Ermittlungen von Zusammenhängen mit externen Kriterien, wie bspw. Studienerfolg überprüft.

Lehrevaluationen sollen insbesondere alle qualitätsrelevanten Aspekte, welche die Zufriedenheit mit einer Lehrveranstaltung bedingen (z.B. Dozentenverhalten, Thema) durch angemessene Items messen. Diese Messungen müssen gewisse Anforderungen erfüllen, indem sie je nach Item-Inhalt maßgeblich zwischen Dozenten, Themen oder Studierenden differenzieren.

Die bislang eingesetzten Methoden können diese Anforderungen nicht angemessen überprüfen. Eine angemessene aber weitgehend unberücksichtigte Methode zur Untersuchung unterschiedlicher Einflussfaktoren auf die Itemantworten ist die Varianzkomponentenschätzung.

Methoden: In unserer Studie wurde die Varianzkomponentenschätzung anhand eines Generalisierten Linearen gemischten Modells auf Basis eines Bayes-Schätzalgorithmus angewandt. Die Datengrundlage hierfür lieferte eine eigene Lehrevaluation, die regelmäßig im Frankfurter Promotionskolleg für Medizinstudierende eingesetzt wird: Von Januar 2011 bis März 2014 wurden insgesamt 292 Studierende, die an mindestens zwei von insgesamt acht Kursen teilgenommen haben, berücksichtigt. Die Kurse wurden von 26 Dozenten durchgeführt.

Ergebnisse: Die Analysen zeigten, dass die Items, je nach Inhalt, maßgeblich zwischen Dozenten, Themen und Studierenden wie gefordert differenzieren. Die konkreten Ergebnisse werden beim Kongress vorgestellt.

Diskussion/Schlussfolgerung: Insgesamt empfehlen wir die Methode der Varianzkomponentenschätzung als ein Kriterium zur Überprüfung der Validität der Lehrevaluationsergebnisse einzusetzen.