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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Der (de)motivierende Effekt praktischer Studienabschnitte: Wie die Blockpraktika die Berufswünsche der Studierenden beeinflussen

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP341

doi: 10.3205/14gma116, urn:nbn:de:0183-14gma1166

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Kerth et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Im Aachener Modellstudiengang absolviert je die Hälfte eines Jahrganges 20-wöchige Blockpraktika im 8. bzw. 9. Semester. An die Fachschaft wird hier immer wieder Kritik aufgrund der mangelnden Qualität der Lehre herangetragen, welche von den Studierenden als demotivierend empfunden wird. Dies sollte mit einer Umfrage näher untersucht werden.

Methoden: Die Studierenden sollten die Lehre und Betreuung der absolvierten Blockpraktika mit jeweils einer Schulnote in einem Online-Fragebogen bewerten. Für jedes der Fächer sollten sie außerdem angeben, ob sie sich nun besser oder schlechter als vor dem Blockpraktikum vorstellen könnten, in diesem Fach später klinisch tätig zu werden. Wir stellten auch die Frage, ob sich die Einstellung zu einer klinischen Tätigkeit generell geändert habe. Für die Fragen zur klinischen Tätigkeit nutzten wir eine 5-Punkt-Skala (5=ich kann mir die klinische Arbeit besser vorstellen, 3=keine Veränderung, 1=ich kann mir die klinische Arbeit schlechter vorstellen).

Ergebnisse: Die Umfrage hatte eine Rücklaufquote von 37% (n=82).

Die Einstellung zu einer klinischen Tätigkeit generell veränderte sich durch die Blockpraktika nicht (MW 3,2±0,9). Als Maß dafür, in welche Richtung das Blockpraktikum die Studierenden beeinflusste, berechneten wir eine Besser/Schlechter-Ratio (BSR) (>1= positive Beeinflussung).

Wir beobachteten, dass Fächer, die eine besonders schlechte Note für Lehre und Betreuung bekamen, auch eine BSR<1 hatten (Orthopädie: Note 3,9 für Lehre und Betreuung, BSR=0,2). Ebenso zeigte sich, dass Fächer mit guten Noten für Lehre und Betreuung auch eine BSR>1 erreichten. (Notfallmedizin: Note 1,2 für Lehre und Betreuung, BSR=41,0). Dies galt sowohl für die Sommersemester- wie auch die Wintersemesterkohorte.

Diskussion/Schlussfolgerung: Durch diese Umfrage konnte gezeigt werden, dass die Qualität der Lehre und Betreuung in den praktischen Anteilen des Medizinstudiums die beruflichen Ziele der Studierenden auch in späten Studienabschnitten noch stark beeinflussen kann.