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Marburger Chirurgisches Weiterbildungscurriculum – Strukturierte Weiterbildung im Common Trunk an einem Universitätsklinikum
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Die chirurgische Weiterbildung in Deutschland ist nicht perfekt. In Zeiten erheblichen ökonomischen Drucks ist es oft schwierig im Kliniksbetrieb eine adäquate Weiterbildung zu leisten.
Methoden: Die Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Marburg und das Dr. Reinfried Pohl-Zentrum für medizinische Lehre haben daher in einem gemeinsamen Projekt ein Weiterbildungscurriculum für den Common Trunk erarbeitet. Ziel ist den Berufsstart von Jungassistentinnen und Jungassistenten mit einer strukturierten Weiterbildung zu begleiten.
Ergebnisse: Das Curriculum hat eine Dauer von zwei Jahren und ist für Chirurginnen und Chirurgen im Common Trunk der Klinik für Viszeral, Thorax- und Gefäßchirurgie verpflichtend, aber kostenlos. Kolleginnen und Kollegen aus den Lehrkrankenhäusern werden ebenfalls eingeladen. Kurse finden in Blöcken von 3 Kursen pro Monat alle 3 Monate in Marburg statt. Dozenten sind Kliniksdirektoren, Oberärzte und Fachärzte aus der Chirurgie, Intensivmedizin, Psychologie und Anderen. Sie leiten im 1. Jahr mit dem Schwerpunkt „Stationsarzt“ Kurse u.a. zu perioperativem Gerinnungsmanagement, Notfallsituationen, dem schwierigen Patientengespräch und der Patientensicherheit. Die Lehrmethoden reichen dabei von klassischen Seminaren bis zum Unterricht mit Simulatoren und Simulationspatienten. Im 2. Jahr stehen die grundlegenden operativen Techniken im Vordergrund, welche durch virtual reality Simulation und an Tiermodellen unterrichtet werden. Am Ende der Kursjahre sind zusammenfassende Prüfungen geplant. Die Module des ersten Kursjahres laufen seit September 2013 bis Juni 2014 mit 7 Teilnehmern aus Marburg und 2 Externen.
Diskussion/Schlussfolgerung: Das Konzept, strukturierte Pflicht-Weiterbildungskurse an großen Kliniken unter Nutzung der vorhandenen Ressourcen (z.B. Simulationszentren) abzuhalten und kostengünstig kooperierenden Kliniken anzubieten, könnte für die Zukunft ein attraktives Modell sein, um eine verbesserte Ausbildung für Berufsanfänger zu ermöglichen.