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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Vermittlung von differentialdiagnostischen Kompetenzen in der Primärversorgung unter Verwendung einen „inverted classroom“-Ansatzes: Teilnehmerzufriedenheit und Kompetenzgewinn – eine Pilotstudie

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  • corresponding author presenting/speaker Stefan Bösner - Philipps Universität Marburg, Abteilung für Allgemeinmedizin, Marburg, Deutschland
  • author Julia Pickert - Philipps Universität Marburg, Marburg, Deutschland
  • author Eva Christina Stibane - Philipps UniversitätMarburg, Interaktives Skillslab, Marburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP313

doi: 10.3205/14gma103, urn:nbn:de:0183-14gma1030

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Bösner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Differentialdiagnose ist eine Kernkompetenz allgemeinmedizinischen Handelns. Die Allgemeinmedizin ist als Fach der Primärversorgung ohne Methoden- oder Organspezifität in einer guten Position, einen Überblick über das komplette differentialdiagnostische Spektrum verschiedener Krankheitsbilder zu geben. In vorliegendem Pilotprojekt evaluierten wir die Teilnehmerzufriedenheit und den Kompetenzzuwachs in dem Wahlpflichtfach „Differenzialdiagnose in der Primärversorgung“.

Methoden: Wir stellten ein schon seit 3 Jahren bestehendes Seminar über differentialdiagnostisches Vorgehen in einem hausärztlichen Kontext auf ein „inverted classroom“- Modell um. Die Evaluation erfolgte mit quantitativen und qualitativen Methoden. Die Teilnehmer absolvierten einen Prä- und Posttest, einen Evaluationsfragebogen und eine Fokusgruppendiskussion. Für die Analyse der Testresultate verwendeten wir den T-Test für verbundene Stichproben. Das Interview wurde aufgenommen, transkribiert und die Antworten unter verschiedenen Themen zusammengefasst.

Ergebnisse: Die Kursteilnehmer (n=17) evaluierten das Seminar überwiegend sehr positiv. Vor allem der „inverted classroom“-Ansatz wurde als sehr hilfreich angesehen, da durch die Auslagerung traditioneller frontaler Lernhinhalte auf eine online Lernplattform der Präsensunterricht ausschließlich für interaktives praxisbezogenes Lernen genutzt werden konnte. Im Post-test zeigte sich ein mittlerer Kompetenzgewinn von 33% (n=16, p<0.01).

Diskussion/Schlussfolgerung: Zusammenfassend zeigte sich ein positiver Effekt unseres „blended learning“-Angebots auf die Teilnehmerzufriedenheit und auf den Gewinn klinischer Fertigkeiten. Weitere Studien sind nötig, in denen ein direkter Vergleich mit traditionellem Frontalunterricht einen möglichen additiven Effekt unseres Ansatzes auf die Ausbildung klinischer Fertigkeiten nachweist.