gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Nach welchen Kriterien wählen künftige PJ-Studierende die ausbildende Klinik aus? Umfrageergebnisse aus Freiburg

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Anne-Kathrin Steger - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Kompetenzzentrum Lehrevaluation, Freiburg, Deutschland
  • author Marianne Giesler - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Kompetenzzentrum Lehrevaluation, Freiburg, Deutschland
  • author Irmgard Streitlein-Böhme - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • author Hansjürgen Agostini - Uniklinik Freiburg, Klinik für Augenheilkunde, Freiburg, Deutschland
  • author Sandra Dorner - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • author Silke Biller - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Kompetenzzentrum Lehrevaluation, Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP276

doi: 10.3205/14gma094, urn:nbn:de:0183-14gma0944

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Steger et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Aufgrund des vielfach thematisierten Ärztemangels wird für das Praktische Jahr (PJ) zunehmend eine Art „Werbefunktion“ diskutiert. Laut einer Studie der Universität Mannheim planen über die Hälfte der Medizinstudierenden im 2. Studienabschnitt, sich bevorzugt an Krankenhäusern zu bewerben, in denen sie über Famulaturen oder das PJ bereits Erfahrungen gesammelt haben. Um abzubilden, anhand welcher Kriterien sich die Freiburger Studierenden für einen PJ-Standort entscheiden, wurde eine Befragung durchgeführt.

Methoden: Im Sommersemester 2013 wurden 158 angehende PJler mit einem 21-Item Fragebogen schriftlich befragt. Erhoben wurden Gründe für die Standortwahl, soziodemographische Angaben, die Nutzung der aktuellen Änderungen der AO (nationale Mobilität sowie Möglichkeit zur Absolvierung in Teilzeit) und die Planung eines Auslandsaufenthaltes.

Ergebnisse: 124 Studierende (Rücklauf= 78,5%) nahmen an der Befragung teil. Als die drei „wichtigsten“ Gründe (M= 3.58 bis 3.24; vierstufige Likert-Skala) für eine Bewerbung, um einen PJ-Platz gaben die Studierenden an:

1.
Wahlfach vorhanden
2.
Betreuung von ärztlicher Seite
3.
Gutes Betriebsklima

Als die drei „unwichtigsten“ Gründe (M= 1.67 bis 1.97) bewerteten die Studierenden:

1.
Standort für gute Noten bekannt
2.
Evaluationsergebnisse – andere Quellen (z.B. http://www.pj-ranking.de/)
3.
Geringe Arbeitsbelastung

Eine nationale Mobilität wurde von ca. 25% der angehende PJler geplant, eine Absolvierung des PJ in Teilzeit lediglich von 2 Personen.

Diskussion/Schlussfolgerung: Angehende PJler scheinen bei der Wahl ihres PJ-Standorts in erster Linie ihre eigene Ausbildung im Blick zu haben: Sie wählen Einrichtungen, die ihr favorisiertes Wahlfach anbieten und über eine gute Ausbildungsqualität verfügen. Oftmals vermutete Aspekte wie finanzielle Anreize oder Attraktivität einer Stadt spielen meist eine untergeordnete Rolle. Folglich lohnt es sich für Kliniken, die PJler als zukünftige Arbeitnehmer an sich binden wollen, diesen ein breites Fächerspektrum und eine gute Ausbildungsqualität zu bieten [1], [2], [3].


Literatur

1.
Adler G, v d Knesebeck JH. Ärztemangel und Ärztebedarf in Deutschland? Fragen an die Versorgungsforschung. Bundesgesundhbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz. 2011;54(2):228-237.
2.
Kirchner H, Schroeter M, Flesch M. Personalakquise im Krankenhaus. Ärzte gewinnen, binden, entwickeln. Berlin, Heidelberg: Springer; 2012.
3.
Zippel C, Güde M. Im Wettlauf um junge Assistenzärzte. Personalwirtschaft. Spec Gesundheitsbranch. 2012:36-37.