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Das Praktische Jahr – Vorstellungen und Wünsche Medizinstudierender
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Text
Fragestellung/Einleitung: In Diskussionen um das Medizinstudium geht es oft um die Gestaltung des Praktischen Jahres (PJ). Neben einer Einführung eines Pflichtabschnittes Allgemeinmedizin (AM) wird auch eine Quartalisierung diskutiert. Um die Vorstellungen der Studierenden zu untersuchen, führte die bvmd zwei Umfragen durch.
Methoden: Die Daten wurden per Online-Fragebögen erhoben. Im Ersten wurden Varianten auf einer 4-Pkt-Likert-Skala bewertet:
- 1.
- PJ dreigeteilt: konservatives, operatives, Wahlfach.
- 2.
- PJ viergeteilt: Chirurgie, Innere, 2 Wahlfächer.
- 3.
- PJ viergeteilt: konservatives Fach operatives Fach, eins der Primärversorgung, ein Wahlfach.
- 4.
- PJ viergeteilt, je ein Fach aus den Bereichen Bewegungssystem, Organe, Nerven/Sinnessysteme, ein Wahlfach; eines im operativen, eines im konservativen Fach, eines ambulant.
Der Zweite stellte Fragen zu AM und PJ, welche mit Ja/Nein/Unsicher beantwortet werden konnten:
- Strebst du an, dein Wahltertial in der Allgemeinmedizin (AM) zu verbringen?
- Hältst du einen Pflichtabschnitt Allgemeinmedizin im PJ für sinnvoll?
- Sind Innere und Chirurgie unverzichtbar im PJ?
- Ist Innere Medizin unverzichtbar im PJ?, Ist Chirurgie unverzichtbar im PJ?
- Würdest du dir mehr Wahlfreiheit im PJ wünschen?
Ergebnisse: Bei der allgemeinen Umfrage zum Praktischen Jahr wurden die Optionen 1 (MW 2,0) und 2 (MW 1,9) bevorzugt; Option 3 (MW 2,8) und 4 (MW 3,2) lagen deutlich dahinter.
Einen Pflichtabschnitt Allgemeinmedizin hielten nur 6% für sinnvoll, 13% waren unsicher. Innere und Chirurgie für unverzichtbar hielten 58%, Innere allein 81%, Chirurgie 53%. Mehr Wahlfreiheit wünschten sich 81%.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die bvmd sieht sich in ihrer Position gegen einen Pflichtabschnitt AM bestärkt. Die größere Wahlfreiheit ist ein Wunsch vieler Studierender, wofür auch die Quartalisierung in Kauf genommen würde. Durch die Aufweichung der strikten, aber als wichtig empfundenen Vorgaben Innere/Chirurgie in konservativ/operativ können die Wahlfreiheit und individuelle Profilbildung gestärkt werden.