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Die aktive Beteiligung der deutschsprachigen Länder an den Konferenzen der Association for Medical Education in Europe (AMEE) zwischen 2005 und 2013: Spiegelbild der Entwicklung der medizinischen Ausbildungsforschung?
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: International gewinnt medizinische Ausbildungsforschung an Bedeutung. Seit Anfang der 2000er ist auch in deutschsprachigen Ländern (D-A-CH) ein steigendes Interesse an dieser Forschungsdisziplin zu beobachten [1]. In einer kontinuierlichen Steigerung der Publikationszahlen deutscher Autoren in internationalen englischsprachigen Fachzeitschriften zum Thema „medizinische Ausbildung“ schlug sich das bisher jedoch nicht nieder [2]. Die vorliegende Arbeit untersucht, ob sich jene Entwicklungen aus der aktiven Teilnahme deutschsprachiger Forscher an den Konferenzen der Association for Medical Education in Europe (AMEE) ablesen lassen.
Methoden: Die Tagungsbände der AMEE-Kongresse von 2005-2013 der Kategorien „Postervorträge“, „Short Communications“, „Research Papers“ und „Plenarvorträge“ wurden auf Beteiligung aus D-A-CH hin untersucht. Im Anschluss wurden die Abstracts einer inhaltlichen Analyse unterzogen und nach Studiendesign, Methodik, Untersuchungsgegenstand und Forschungsthema kategorisiert.
Ergebnisse: Von 9446 analysierten Abstracts weisen 549 Beiträge mindestens einen Erst-/Co- oder Letztautor aus D-A-CH auf. Die absolute Zahl der Beiträge pro Kongress schwankt zwischen 44 im Jahr 2010 und 77 im Jahr 2013. Der prozentuale Anteil schwankt zwischen 10,0% in 2005 und 4,1% im Jahr 2010. Seit 2010 stieg die Beteiligung jedoch kontinuierlich an. Die Arbeiten sind zumeist deskriptiver Art (62,7%). Studien zu grundlegenden Fragen des Lehrens und Lernens (clarification studies [3]) sind selten (4,0%). Angewandt wurden meist quantitative Methoden (51,9%), um Fragestellungen zu Themen wie Lehr- und Lernmethoden (33,0%), Evaluation und Assessment (22,4%) oder Curriculumsentwicklung (14,4%) zu untersuchen.
Diskussion/Schlussfolgerung: Ein kontinuierlicher Anstieg der aktiven Beteiligung aus D-A-CH auf AMEE-Kongressen seit 2005 ist nicht zu beobachten. Dieser Umstand spiegelt nicht das steigende Interesse an der medizinischen Ausbildungsforschung in den deutschsprachigen Ländern wider.
Literatur
- 1.
- Rost DH. Interpretation und Bewertung pädagogisch-psychologischer Studien. Weinheim/Basel: Beltz; 2005.
- 2.
- Eisnach K, Jünger J, Fischer MR. Entwicklung der deutschen medizinischen Ausbildungsforschung im internationalen Kontext: Eine Artikelanalyse. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma83. DOI: 10.3205/10gma083
- 3.
- Cook DA, Bordage G, Schmidt HG. Description, justification and clarification: a framework for classifying the purposes of research in medical education. Med Educ. 2008;42(2):128-133. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2007.02974.x