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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Wie verändert sich die Stressbelastung von Studierenden eines Modellstudienganges Humanmedizin?

Poster

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  • corresponding author presenting/speaker Ines Heinen - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Med. Psychologie, Hamburg, Deutschland
  • author Monika Bullinger - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • author Jennifer Kurré - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP256

doi: 10.3205/14gma082, urn:nbn:de:0183-14gma0827

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Heinen et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Das Medizinstudium wird von vielen Studierenden als sehr anspruchsvoll erlebt. Insbesondere in der Studieneingangsphase berichten Studierende häufig hohe Belastungen und Stress [1], [2], [3]. Seit der Änderung des §41 der Approbationsordnung können Medizinische Fakultäten Modellstudiengänge etablieren, um klinische Ausbildungsinhalte vom ersten Semester an zu vermitteln [http://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/BJNR240500002.html]. Dabei kann das 1. Staatsexamen durch äquivalente Prüfungen ersetzt werden. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Entwicklung der Belastung von Studierenden eines integrierten Modellstudienganges Medizin in den ersten zwei Semestern in einem Längsschnittdesign zu untersuchen.

Methoden: Im Januar 2014 wurde die Studierendenkohorte 2013 des Modellstudienganges iMED am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE; 1. Semester, n=327) mit dem „Perceived Medical School Stress Instrument (PMSS)“ befragt [4], [5]. Der PMSS bildet 13 Bereiche des Studiums wie Anonymität, Medizinstudium als Herausforderung, Finanz- und Wohnsituation ab. Die zweite Erhebung erfolgt im Juni 2014 im 2. Semester (Kohorte 2013). Die Befragungen finden im Anschluss an anwesenheitspflichtige Seminare statt, sodass eine bereinigte Rücklaufquote von ca. 80% der Kohorte erwartet wird (n=380).

Ergebnisse: In der Befragung im Januar 2014 zeigten sich im Vergleich zur Untersuchung von Kötter und Voltmer mit Fünftsemestern eines klassischen Medizincurriculums [5] etwas niedrigere Werte im PMSS-Summenwert (K&V2013 M=30,71 / Jan2014 M=29,00, Range: 16-54). Im Gegensatz zu Kötter und Voltmer [5] wiesen Frauen einen leicht höheren Gesamtwert (K&V2013 M=30,37 / Jan2014 M=29,26) auf als Männer (K&V2013 M=31,60 / Jan2014 M=28,63). Die Geschlechtsunterschiede waren nicht signifikant (p=0,42).

Diskussion/Schlussfolgerung: Bisher zeigten sich in der Kohorte 2013 des iMED-Studienganges am UKE vergleichbare Werte zur Studie in Lübeck [5]. Wie die Fünftsemester in Lübeck [5] zeigten die Erstsemester am UKE höhere PMSS-Werte als Medizinstudierende im letzten Jahr in Norwegen [6]. Somit scheint von Studienbeginn an die Stressbelastung deutscher Medizinstudierender höher zu sein als bei norwegischen. Die Analyse der Veränderungen vom 1. zum 2. Semester im iMED-Studiengang erfolgt im Juni 2014.


Literatur

1.
Dyrbye, LN, Harper W, Durning SJ, Moutier C, Thomas MR, Massie FS Jr, Eacker A, Power DV, Szydlo DW, Sloan JA, Shanafelt TD. Patterns of distress in US medical students. Med Teach. 2011;33(10):834-839. DOI: 10.3109/0142159X.2010.531158 Externer Link
2.
Seliger K, Brähler E. Psychische Gesundheit von Studierenden der Medizin. Psychotherap. 2007;52:280-286.
3.
Voltmer E, Kötter T, Spahn C. Perceived medical school stress and the development of behavior and experience patterns in German medical students. Med Teach. 2012;34(10):840-847. DOI: 10.3109/0142159X.2012.706339 Externer Link
4.
Kötter T, Voltmer E. Stressbelastung von Medizinstudierenden messen: Übersetzung des "Perceived Medical School Stress Instruments" in die deutsche Sprache. GMS Z Med Ausbild. 2013;30(2):Doc22. DOI: 10.3205/zma000865 Externer Link
5.
Vitaliano PP, Russo J, Carr JE, Heerwagen JH. Medical school pressures and their relationship to anxiety. J Nerv Ment Dis. 1984;172(12):730-736. DOI: 10.1097/00005053-198412000-00006. Externer Link
6.
Tyssen R, Vaglum P, Gronvold NT, Ekeberg O. Factors in medical school that predict postgraduate mental health problems in need of treatment. A nationwide longitudinal study. Med Educ. 2001;35(2):110-120.