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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Selbsteinschätzung zu Methodenkenntnissen für kommunikative Kompetenzen

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Christiane Ludwig - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dorothea-Erxleben-Lernzentrum, SkillsLab, Halle, Deutschland
  • author presenting/speaker Linn Hempel - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dorothea-Erxleben-Lernzentrum, SkillsLab, Halle, Deutschland
  • author Andreas Wienke - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik, Halle, Deutschland
  • author Dietrich Stoevesandt - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dorothea-Erxleben-Lernzentrum, SkillsLab, Halle, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP244

doi: 10.3205/14gma074, urn:nbn:de:0183-14gma0746

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Ludwig et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Für ein gelungenes Arzt-Patienten-Gespräch braucht es neben fachlichem Wissen verschiedene kommunikative Kompetenzen. Bisher ist die theoretische Lehre zu kommunikativen Kompetenzen an der MLU Halle nach dem zweiten Semester abgeschlossen. Praktische Übungen fanden vor der Umstellung des klinischen Curriculums nur wenig statt. Die Studie hat untersucht, welche der Kompetenzen von den Studierenden im zweiten Semester bereits beherrscht werden.

Methoden: Es wurden Studierende nach dem zweiten vorklinischen Semester während des Kurses „Einführung in die Klinische Medizin“ (EKM) untersucht. Hierfür wurden Anamnesegespräche mit Schauspielpatienten simuliert und per Video aufgezeichnet.

Alle Studierenden wurden vor der Übung anhand eines Fragebogens zur Selbsteinschätzung zu kommunikativen Kompetenzen (12 Items) aus dem NKLM befragt. Die Studierenden, die während der Simulation die Rolle des Arztes übernahmen, erhielten nach der Übung einen zweiten Fragebogen, um den Verlauf der Selbsteinschätzung nach erfolgter Gesprächssimulation zu vergleichen.

Ein den Studierenden zugeteilter Code ermöglichte die Korrelation von Fragebögen und Videoaufnahme. Zwei Reviewer analysierten die Videoaufnahmen hinsichtlich derselben kommunikativen Kompetenzen. Diese Analyse wurde anschließend mittels deskriptiver Statistik (Kreuztabellen) mit der Selbsteinschätzung der Studierenden verglichen.

Ergebnisse: Von 73 Videoaufnahmen konnten maximal 63 für die einzelnen kommunikativen Kompetenzen ausgewertet werden. Die Selbsteinschätzung der Studierenden weicht im Durchschnitt um 30,2% nach oben von der Kompetenzeinschätzung der Reviewer ab (range: 3,3%-69,8%).

Deutlichste Überschätzungen von Seiten der Studierenden existieren bezüglich der Kompetenzen „Gesagtes zusammenfassen“, „offene Fragen“, „Empathie“.

Diskussion/Schlussfolgerung: Obwohl den Studierenden die kommunikativen Kompetenzen nach der theoretischen Ausbildung im zweiten Semester bekannt sein müssen, können sie diese in der praktischen Umsetzung noch nicht ausreichend anwenden.

Für die erfolgreiche Umsetzung bedarf es weiterer Simulationen [1], [2].


Literatur

1.
Menz F, Lalouschek J, Gstettner A. Effiziente ärztliche Gesprächsführung. Optimierung kommunikativer Kompetenz in der ambulanten medizinischen Versorgung. Ein gesprächsanalytisches Trainingskonzept. Münster: Lit-Verlag; 2008.
2.
Quasebarth A. Arzt-Patienten-Kommunikation in der medizinischen Ausbildung. Münster: Lit-Verlag; 1997.