Artikel
360° Peer-Feedback zur Kompetenzentwicklung bei Medizinstudierenden – Akzeptanz bei Studierenden im 1. und 4. Studienjahr des Düsseldorfer Modellstudiengangs Humanmedizin
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung/Einleitung: Mit Hilfe des Peer-Feedback (P-FB) soll ein Abgleich der Selbsteinschätzung (SE) zu Fragen der persönlichen und beruflichen Entwicklung mit den Einschätzungen der Kommilitonen ermöglicht werden, was die Studierenden (Stud.) zur Reflexion anregen und in ihrer Entwicklung unterstützten soll. Es wird eine semesterbedingt unterschiedlich starke Nutzung erwartet.
Methoden: Im WS13/14 konnten 400 Stud. des 1. Studienjahrs (SJ) in 10er und 348 Stud. des 4. SJ in 15er Gruppen freiwillig am P-FB teilnehmen. Es erfolgte eine SE und eine Fremdeinschätzung (FE) für jedes Gruppenmitglied. Als Grundlage diente ein auf die Anforderungen im Modellstudiengang entwickeltes Peer-Assessment-Tool. Die Einschätzungen erfolgten anhand einer 5fach-Likertskala. Freitextkommentare (FT-K) waren bei der Online-Erfassung möglich. Jeder Stud. erhielt die Ergebnisse aus SE und gemittelter FE. Hierzu wurden die FT-K durch die Mitarbeiter gefiltert, um Konstruktivität zu garantieren.
Ergebnisse: Die aktive Teilnehmerzahl lag bei 81,8% im 1. und 62,8% im 4. SJ Im Mittel füllte jeder 3. Stud . des 1. und jeder 2. Stud. des 4. SJ eine SE aus. Im 1. SJ schrieb jeder im Schnitt 0,9 Kommentare, im 4. SJ 0,07 für die SE. Im Mittel erhielt jeder Stud. im 1. SJ 4,6 und im 4. SJ 2,2 von 14 möglichen FT-K über die FE. Die FT-K waren im 1. SJ zu 88,6% konstruktiv. Nur je 3% waren persönlich abwertend oder scherzhaft formuliert. Im 4. SJ waren 75,7% Kommentare konstruktiv, 9% persönlich abwertend und 1,9% humoristisch.
Diskussion/Schlussfolgerung: FT-K sind überwiegend konstruktiv, werden aber im 1. SJ mehr genutzt, wobei höhersemestrig Stud. in den Evaluationen diese als effektiver für den individuellen Erkenntnisgewinn nannten. Die größere Teilnahme im 1. SJ spricht für eine offenere, weniger kritische Einstellung gegenüber freiwilligen Angeboten und eine Anwendung der dort verorteten Lehreinheiten zum Thema Feedback. Durch die Ausweitung des P-FB-Angebots im Studienverlauf sollen diese Effekte minimiert und eine stabile Feedbackkultur entwickelt werden [1].
Literatur
- 1.
- Brahmi F. Readings: Theoretical models and consensus: Why are we doing this? What´s the evidence, if any, that this works? Indiana: Indiana University School of Medicine; 2004. Zugänglich unter/available from: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0CCkQFjAB&url=http%3A%2F%2Fmedicine.iu.edu%2Fume%2Findex.php%2Fdownload_file%2Fview%2F180%2F211%2F&ei=4LS_U7mCL8S_OfbpgbAP&usg=AFQjCNEx8EBLLVw8KnOS765SKM3e-TMi_Q&bvm=bv.70810081,d.ZWU