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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Nutzung und Nutzen von Tablets im Medizinstudium

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  • corresponding author presenting/speaker Jan C. Becker - Westfälische Wilhelms-Universität, Medizinische Fakultät, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland
  • author Dennis Görlich - Westfälische Wilhelms-Universität, Medizinische Fakultät, Institut für Biometrie und Klinische Forschung, Münster, Deutschland
  • author Oliver Obst - Westfälische Wilhelms-Universität, Medizinische Fakultät, Universitäts- und Landesbibliothek, Zweigbibliothek Medizin, Münster, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP216

doi: 10.3205/14gma059, urn:nbn:de:0183-14gma0596

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Becker et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Die rapide Ausbreitung der Tabletcomputer (Tablets) macht auch vor Hörsälen medizinischer Fakultäten nicht halt: Ziel der vorliegenden Studie war es, diesen unverkennbaren Eindruck mit Zahlen zu belegen und darüber hinaus Daten über Nutzung und Nutzen dieser Geräte im Hinblick auf das Medizin-/Zahnmedizinstudium zu erheben.

Methoden: Ende des Sommersemesters 2013 fand eine freiwillige Online-Umfrage aller Studierenden der Human- und Zahnmedizin an der Medizinischen Fakultät Münster statt. Erfragt wurden neben demographischen Daten und Vorhandensein von Tablets insbesondere die Art der Nutzung der Geräte im Hinblick auf das Studium, aber auch die Bewertung des Nutzens für das Lernen. Dazu wurde Antwortmöglichkeiten vorgegeben, die mittels Likert-Skalen bewertet werden mussten. Die statistische Auswertung erfolgte je nach Fragestellung mittels Chi-Quadrattest, Mann-Whitney-U Test oder binär logistischer Regression.

Ergebnisse: Insgesamt nahmen 942 Studierende (60,4% weiblich; Rücklaufquote 39,4%) an der Umfrage teil. Davon nutzen zum Zeitpunkt der Erhebung deutlich mehr männliche als weibliche Studierende ein Tablet im Studium (43 vs. 34%; OR 1,818, p<0,001). 15% der Nichtnutzer planten eine Anschaffung innerhalb der nächsten sechs Monate. Die fünf am häufigsten genannten Anwendungszwecke der Geräte waren:

1.
Recherchen
2.
Studienorganisation
3.
Informationsaustausch/Gruppenarbeit mit Kommilitonen
4.
Vorlesungsfolien/Skripte annotieren
5.
Prüfungsvorbereitung.

Tablet-Nutzer beurteilen den Wert des Tablets für das Lernen besser als Studierende, die kein Tablet nutzen (p<0,001). Die Bedeutung von E-Books für das eigene Lernen wurde von Tablet-Nutzern signifikant höher eingeschätzt (p<0,001), ohne einen nachweisbaren gegenteiligen Effekt im Hinblick auf gedruckte Bücher (p=0,15). Lediglich 12,9% der Nutzer schätzten Tablets zur Unterstützung des Lernens für technisch noch nicht ausgereift ein; 54,5% der Nutzer sahen die Gefahr, durch Geräte der mobilen Kommunikation vom Lernen abgelenkt zu werden.

Diskussion/Schlussfolgerung: Medizinische Fakultäten müssen zeitnah Lehr- und Lernkonzepte an Tablets anpassen um dazu beizutragen, dass diese sinnvoll und zielgerichtet von den Studierenden eingesetzt werden.