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Effekte einer angeleiteten Reflexion auf die Selbsterfahrung beim „Instant Aging“
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Das Praktikum „Medizin des Alterns“ möchte durch eine „Selbsterfahrung“ des Alterns bei den Studierenden Empathie und Perspektivenübernahme fördern. Hierzu wurde im SoSe 12 ein kommerziell erhältlicher „Instant Aging“ Alterssimulationsanzug eingeführt. Bereits die ersten Erfahrungen zeigten, dass der Altersanzug von Studierenden als „unrealistisch“ und als „wenig beeinträchtigend“ angesehen wurde. Fragestellung dieser Untersuchung war, ob durch eine Anleitung zur Reflexion der Grad der Beeinträchtigung durch die Alterssimulation an Bedeutung für die subjektiven Selbsterfahrung verliert.
Methoden: Das Praktikum wurde im WiSe12/13 (n=54), SoSe 13 (n=78) und WiSe13/14 (n=64) unter Anwendung der Alterssimulatoren in jeweils 4 Gruppen abgehalten. Von allen teilnehmenden Studierenden wurde in einem anonymen 21-item Fragebogen erfasst, inwieweit sie durch den Simulator beeinträchtigt wurden und sie die Situation von älteren Menschen nachvollziehen können. Als Intervention erhielten die Praktikumsleiter vor dem SoSe 13 die Instruktion, nach Anwendung des Simulationsanzuges eine Selbstreflexion anzuleiten. Verglichen wurden die Korrelationen zwischen eigener körperlicher Beeinträchtigung und den Items zur Perspektivenübernahme der Teilnehmer.
Ergebnisse: In allen drei Praktika korrelierten die subjektive Beeinträchtigung durch den Altersanzug und Items für den Perspektivenwechsel (WiSe12/13 r=0.592, p<0.001, SoSe 13 r=0.524, p<0.001und WiSe13/14 r=0.523, p<0.001) ohne Unterschiede zwischen den Semestern. Eine Veränderung ergab sich aber in der Korrelation zwischen der Beeinträchtigung und der eignen Einschätzung, ob das Praktikum eine Verhaltensveränderung bedingen kann (WiSe12/13 r=0.376, p=0.005, nach der Intervention SoSe 13 r=0.155, n.s. und WiSe13/14 r=0.124, n.s.)
Diskussion/Schlussfolgerung: In dieser Pilotstudie ergaben sich erste Hinweise darauf, dass eine angeleitete Reflexion die Bedeutung der realen Beeinträchtigung durch einen Alterssimulationsanzug auf die subjektive Beurteilung der Selbsterfahrung mindert. Es kann hieraus jedoch nicht geschlossen werden, dass sich daraus nachhaltige Verhaltensveränderungen ergeben. Hierfür sind weitere Untersuchungen erforderlich.