Artikel
Ethik, Recht und Kommunikation als Grundlagen professionellen Verhaltens in der Medizin. Ein Beitrag zur theoretisch und praktisch begründeten integrierten Vermittlung im Medizinstudium
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung/Einleitung: Medizinstudierende und Ärzte sind in der klinischen Praxis vielfach mit Situationen konfrontiert, in denen ethische, rechtliche und kommunikative Kompetenzen erforderlich sind. Die Aufklärung von Patienten über diagnostische und therapeutische Eingriffe oder die Information über Behandlungsfehler sind Beispiele hierfür. In vielen medizinischen Ausbildungscurricula erfolgt die Vermittlung der genannten Kompetenzen jedoch getrennt.
Methoden: Vor diesem Hintergrund haben die Autoren, Vertreter der Medizinethik, Rechtswissenschaften, Sprachwissenschaften und klinischer Medizin, zwei Lehrveranstaltungen konzipiert, im Rahmen derer eine integrierte und problemorientierte Vermittlung von ethischen, rechtlichen und kommunikativen Kompetenzen erfolgt.
Ergebnisse: Bei den Lehrveranstaltungen handelt es sich um das Wahlfach „Das schwierige Gespräch“, in dem der Fokus auf der Aufklärung von Patienten und der Entscheidungsfindung am Lebensende liegt, sowie um das Wahlfach „Risiken und Fehler in der Medizin“, in dem ethische, rechtliche und kommunikative Aspekte des Umgangs mit Risiken und Fehlern behandelt werden. Gemeinsam ist beiden Lehrveranstaltung die Beteiligung von Dozenten der oben genannten Fachrichtungen, die Verwendung inhaltlich abgestimmter Fallbeispiele, der Einsatz von Simulationspatienten sowie die Reflexion der vermittelten Inhalte durch die Studierenden im Rahmen einer schriftlichen Ausarbeitung.
Diskussion/Schlussfolgerung: Der Beitrag fasst die Erfahrung mit dem integrierten Ansatz und sowie ausgewählten Ergebnissen der studentischen Evaluation zusammen. Schwerpunkte bilden dabei
- 1.
- die Chancen und Grenzen des interdisziplinären Lehransatzes unter Berücksichtigung der Auswahl und Abstimmung der vermittelten Kenntnisse,
- 2.
- die Entwicklung von Fallbeschreibungen und Szenarien für Simulationspatienten unter Berücksichtigung ethischer, rechtlicher und kommunikativer Aspekte
- 3.
- sowie die unterschiedlichen Interessenschwerpunkte der Studierenden bei interdisziplinär ausgerichteten Lehrveranstaltungen.