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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

25.09. - 27.09.2014, Hamburg

Ein prospektiv-randomisierter Vergleich verschiedener Matchingverfahren für strukturierte Mentorenprogramme in der medizinischen Ausbildung

Poster

  • author presenting/speaker Matthias Schäfer - Klinikum der Ludwig-Maximilians Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • author Tanja Pander - Klinikum der Ludwig-Maximilians Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • author Severin Pinilla - Klinikum der Ludwig-Maximilians Universität München, Neurologische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland
  • author Martin R. Fischer - Klinikum der Ludwig-Maximilians Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • author Philip von der Borch - Klinikum der Ludwig-Maximilians Universität München, Medizinische Klinik and Poliklinik IV, München, Deutschland
  • corresponding author Konstantinos Dimitriadis - Klinikum der Ludwig-Maximilians Universität München, Neurologische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP142

doi: 10.3205/14gma025, urn:nbn:de:0183-14gma0250

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Schäfer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Einleitung: Ein wichtiger Aspekt für eine erfolgreiche Mentorenbeziehung ist ein geeignetes Verfahren zum Matching [1]. Eine zufällige Zuordnung führt nur selten zu einer fruchtbaren Beziehung [2]. Eine persönliche Beratung durch einen geschulten Mitarbeiter gilt, neben einer spontan entstandenen Mentoringbeziehung, als beste Praxis [3]. Aber gerade an großen medizinischen Fakultäten ist dies, aufgrund des hohen personellen und administrativen Aufwands, nicht realisierbar. Online-gestützte Verfahren scheinen eine gute Alternative zu sein.

Methoden: In einer prospektiv-randomisierten Studie werden online-gestützte Verfahren mit dem konventionellen Matching mittels persönlicher Beratung (PB) verglichen. Gleichzeitig werden zwei Online-Verfahren [Online-Algorithmus (OA) versus Online-Suche (OS)] einander gegenübergestellt. Bei der OS können die Studierenden mittels vordefinierter Filter in einer Mentorendatenbank einen geeigneten Mentor finden. Beim OA bekommen sie, nach Ausfüllen eines Matchingprofils und gestützt auf einen Algorithmus, 10 Mentoren-Vorschläge, aus denen sie eine Auswahl treffen können [4].

225 Medizinstudierende wurden randomisiert auf die verschiedenen Verfahren verteilt. Nach einer Laufzeit von zwei Semestern werden die drei Gruppen hinsichtlich der Endpunkte „Zustandekommen einer Mentorenbeziehung“ und „Qualität der Mentorenbeziehung“ verglichen.

Ergebnisse: Die 225 Probanden (Alter: Ø23.44J, 64,4% w, Physikumsnote: Ø2.70, klinische Semester: Ø2.06) sind hinsichtlich Alter, Geschlecht, Physikumsnote und Anzahl der klinischen Semester gleich auf die drei Gruppen verteilt: 82 PB, 72 OS und 71 OA.

Hinsichtlich des Endpunktes „Zustandekommen einer Mentorenbeziehung“ zeigt sich ein Vorteil der PB gegenüber den beiden online Verfahren (82.9% vs 65.7%). Das Matching mittels OA unterscheidet sich hingegen nicht signifikant von dem Matching mittels OS (62.0% vs 69.4%).

Diskussion/Schlussfolgerung: Betrachtet man die Vorteile der PB im Kontext des hohen personellen und administrativen Aufwands, so scheinen die online-Verfahren eine gute Alternative darzustellen.


Literatur

1.
Sanfey H, Hollands C, Gantt NL. Strategies for building an effective mentoring relationship. Am J Surg. 2013;206(5):714-718. DOI: 10.1016/j.amjsurg.2013.08.001 Externer Link
2.
Straus SE, Chatur F, Taylor M. Issues in the mentor-mentee relationship in academic medicine: a qualitative study. Acad Med. 2009;84(1):135-139. DOI: 10.1097/ACM.0b013e31819301ab Externer Link
3.
Sambunjak D, Straus SE, Marusic A. A systematic review of qualitative research on the meaning and characteristics of mentoring in academic medicine. J Gen Intern Med. 2010;25(1):72-80. DOI: 10.1007/s11606-009-1165-8 Externer Link
4.
Störmann S, von der Borch P, Dimitriadis K. Online matchmaking enables large-scale individual mentoring. Med Educ. 2010;44(5):492-493. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2010.03663.x Externer Link