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Ein Mentoring-Angebot der Universität Witten/Herdecke zur Förderung der Professionalisierung
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Veröffentlicht: | 11. September 2014 |
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Fragestellung/Einleitung: Mentoring ist ein effektives Instrument in der Ausbildung einer professionellen Entwicklung von Medizinstudierenden und der individuellen Begleitung ihres beruflichen Weges [1]. An das Gelingen der komplexen Beziehung zwischen Mentor/in und Mentee, bei der beide Seiten durch eine Stärkung ihrer beruflichen und persönlichen Kompetenzen profitieren, werden hohe Anforderungen gestellt [2]. Im Mentoring-Angebot der Universität Witten/Herdecke (UW/H) wird, nach positiven Erfahrungen im Auswahlvefahren [3], ein „Mentorentandem“ aus Kliniker/in oder Hochschullehrer/in und Student/in aus höherem Semester eingesetzt. Die Implementierung des Mentorings wird zur Qualitätssicherung begleitend evaluiert.
Methoden: Mit dem Start der 20 Mentoring-Gruppen im WiSe 13/14 wurden mit einem qualitativen Kurzfragebogen Ziele, Erwartungen und Befürchtungen an das Mentoring, jeweils für sich selbst und für die Gruppe, anonym erfragt. Die respondierende Stichprobe (N=92) setzte sich zusammen aus 67 Studierenden (40%) der ersten vier Fachsemester, 14 Co- (70%) und 11 Mentor/innen (55%). In einem iterativen Prozess in drei Schritten wurden die Daten mit qualitativen Inhaltsanalysen ausgewertet.
Ergebnisse: Die genannten Ziele und Erwartungen wurden in den Kategorien Zusammenwachsen (68,5%), Austausch (85,9%), Zusammen wachsen (75,0%), Verbesserung der Studienzeit (33,7%) und Vorbereitung auf die berufliche Situation (14,1%), aber auch Skepsis (13,0%) zusammengefasst. Weniger als die Hälfte der Befragten (43,5%) äußerte Befürchtungen, davon 21,7% keinen Nutzen, 60,9% mögliche Belastungen durch das Mentoring, 31,5% mangelnde persönliche Fähigkeiten und 15,2% Unmöglichkeit des Zusammenwachsens.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die Begleitforschung zur Implementierung des Mentoring-Angebotes der UW/H zeigt erste gewünschte Ergebnisse im Sinne einer positiven Kontaktaufnahme zwischen Mentor/innen und Mentees sowie dem Wunsch nach persönlicher und gemeinsamer Weiterentwicklung.
Literatur
- 1.
- Dimitriadis K, von der Borch P, Störmann S, Meinel FG, Moder S, Reincke M, Fischer MR. Characteristics of mentoring relationships formed by medical students and faculty. Med Educ Online. 2012;17:17242. DOI: 10.3402/meo.v17i0.17242
- 2.
- Sambunjak D1, Straus SE, Marusic A. A systematic review of qualitative research on the meaning and characteristics of mentoring in academic medicine. J Gen Intern Med. 2010;25(1):72-78. DOI: 10.1007/s11606-009-1165-8
- 3.
- Schmilewski P, Zupanic M, Meuter H, Hofmann M. Studentischer und akademischer Gutachter als Tandem im Bewerberinterview am Auswahlverfahren der Humanmedizin: Unterschiedliche Bewertungskriterien? Jahrestagung der GMA, "Tradition: Hemmschuh oder Chance?", 26.-28. September 2013 in Graz. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP14_11.