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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

DOPS (Direct Observation of Procedural Skills) als Work-place based assessment (WBA): Beeinflussung der Performanz klinisch-praktischer Fertigkeiten und curriculare Side-Effects

Symposium

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  • corresponding author presenting/speaker Christoph Profanter - Medizinische Universität Innsbruck, Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Österreich

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocS02_05

doi: 10.3205/13gma302, urn:nbn:de:0183-13gma3022

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Profanter.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Rahmen des chirurgischen Pflichtpraktikums an der Medizinischen Universität Innsbruck wurde untersucht, ob das Teaching mittels DOPS die Performanz von klinischen Fertigkeiten im Vergleich zu einem herkömmlichen Tutor-System verbessert und welche curricularen Side-Effects zu beobachten waren.

Material/Methode: Im Sommersemester 2013 (Monate April–Juni) wurden im Rahmen einer prospektiv randomisierten Studie 4 Kompetenz Level-basierte Skills mittels DOPS (Gruppe A) und einem klassischen Tutor System (Gruppe B) in 1-wöchigen Kleingruppen-Kursen gelehrt und mittels OSCEs geprüft:

Chirurgische Abdominaluntersuchung, Harnkatheteranlage (Phantom), rektal-digitale Untersuchung (Phantom), Handhabung zentralvenöser Katheter.

Resultate: In die Studie wurden 193 Studierende inkludiert. Insgesamt wurden 756 Einzel-OSCEs durchgeführt, davon entfielen auf die DOPS-Gruppe 209 (27,6%) und auf die Tutor-Gruppe 547 (72,3%).

Die Beobachtung der Performanz zeigt sehr gute Resultate in beiden Gruppen. Im ersten Monat wies die DOPS Gruppe gegenüber der Tutorgruppe eine Performanz von 94,1% versus 87,5% vollständig erfüllten OSCE-Items auf. In den Folgemonaten glichen sich die Performanzen beider Gruppen weitgehend an und betrugen in beiden Gruppen rund 90%.

Diskussion/Conclusion: Die Studiendaten zeigen, dass DOPS eine hohe Performanz klinischer Fertigkeiten erbringen. Die zeitbedingte Annäherung der Performanzraten nach initialer Überlegenheit der DOPS-Gruppe erklären wir mit einer Wechselwirkung der DOPS auf das klassische Tutorsystem. Mit fortschreitender mentaler Verankerung bei den Dozenten/Prüfern flossen offenbar viele DOPS-Elemente ins Tutoring ein und verbesserten so die Performanz insgesamt.

Die Verwendung von DOPS bedeutet kein zusätzliches Personal verglichen mit einem klassischen Kleingruppen-Tutorsystem. Der Zeitaufwand für Schulungen im Rahmen der DOPS-Implementierung ist mit wenigen Stunden als gering einzustufen. Ein Skills-Lab Setting hat sich als geeignetes Format für die Einführung von DOPS in klinischen Fächern herausgestellt.

Zusammenfassend stellen DOPS eine ressourcenschonende, effiziente Methode in der didaktischen Vermittlung klinisch-praktischer Fertigkeiten dar. Die Effekte der DOPS auf die universitären/klinischen Institutionen reichen weit über die unmittelbare positive Beeinflussung der Performanz hinaus.