gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Europäische Facharztprüfung und IMS am Beispiel der Otorhinolaryngologie

Symposium

  • Marcus Neudert - Universitäts-HNO-Klinik Dresden, Dresden, Deutschland
  • Karl Hörmann - Universitäts-HNO-Klinik Mannheim, Mannheim, Deutschland
  • Thomas Eichhorn - Universitäts-HNO-Klinik Cottbus, Cottbus, Deutschland
  • corresponding author presenting/speaker Klaus Albegger - Medizinische Universität Graz, HNO-Klinik, Graz, Österreich

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocS01_03

doi: 10.3205/13gma295, urn:nbn:de:0183-13gma2951

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Neudert et al.
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Gliederung

Text

Die europäische Fachgesellschaft für Anästhesie war die erste, die 1984 eine europäische Facharztprüfung und ein europäisches Diplom einführte. Heute führen 30 medizinische Fachgesellschaften europäische Facharztprüfungen durch. Für die bessere Koordination und Harmonisierung der europäischen Prüfungen unter Berücksichtigung der notwendigen Qualitätsmaßnahmen wurde 2007 die CESMA (Council for European Specialists Medical Assessments) gegründet.

Die praktische Durchführung möchten wir am Beispiel der Section and Board ORL-HNS (Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- u. Hals-Chirurgie) [http://www.orluems.com] der UEMS zeigen:

Nach Herausgabe eines sog. europäischen Log-Buches mit den wesentlichen theoretischen und praktisch-chirurgischen Inhalten für eine 5-jährige HNO-Facharztausbildung wurde 2009 die europäische HNO-Facharztprüfung eingeführt. Sie erfolgt in englischer Sprache und gliedert sich in 2 Teile: Die schriftliche Prüfung umfasst 100 Multiple Choice Fragen. Nach erfolgreichem Bestehen kann man noch in demselben Jahr zur mündlichen Prüfung antreten. Dabei werden die Kandidaten in insgesamt 90 Minuten von 6 internationalen Experten auf Basis von sog. „Oral Guided Questions“ (OGQ) zu je 4 Fragenkomplexen (insgesamt 12 Einzelfragen) zu folgenden 3 Teilgebieten befragt: Neuro-otologie; Rhinologie einschließlich Allergologie/Immunologie und plastischer Chirurgie; Kopf-u. Halschirurgie einschließlich Schilddrüse, Phoniatrie und Onkologie. Nach erfolgreich abgelegter Prüfung dürfen diese HNO-Fachärzte den zusätzlichen Titel „Fellow of the European Board of ORL-HNS“ führen.

Diese europäische Facharztprüfung ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil es – abgesehen von England – in den meisten europäischen Ländern keine (z.B. Italien, Spanien, Portugal u.a.) bzw. keine vergleichbaren standardisierten schriftlichen und mündlichen (z.B. Frankreich, Deutschland, Österreich) nationalen Facharztprüfungen nach Abschluss der Ausbildung zum HNO-Facharzt gibt. Die näheren Einzelheiten bezüglich der Organisation der Europäischen Facharztprüfung finden sich auf der Website http://www.eaorl-hns.org.

Für die Section ORL-HNS der UEMS ist ein entsprechender qualitätsgesicherter Prüfungsstandart ganz wesentlich. Deshalb haben wir uns um eine Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin der Universität Heidelberg/Baden-Württemberg bzw. dem IMSm (Item Management System für die Medizin (IMSm)) bemüht. Im ersten Schritt haben wir die letzte schriftliche europäische Facharztprüfung, die am 27. April 2013 im Rahmen der Europäischen ORL-Academy in Nizza stattfand, erfolgreich zusammen durchgeführt.