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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Interprofessionelle Kommunikation

Workshop

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  • corresponding author Nils Thiessen - Uniklinik Bonn, Bonn, Deutschland
  • Ute Franken - Uniklinik Bonn, Bonn, Deutschland
  • Stefan Müller - Uniklinik Bonn, Bonn, Deutschland
  • Achilles Delis - Uniklinik Bonn, Bonn, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocW12

doi: 10.3205/13gma277, urn:nbn:de:0183-13gma2779

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Thiessen et al.
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Gliederung

Text

Missverständnisse und Konflikte in der Zusammenarbeit zwischen ärztlichem und pflegerischem Personal kommen im Berufsalltag regelmäßig vor. Verschärft wird diese Situation durch zunehmenden Stellenabbau vor allem im Pflegebereich.

Dabei sind beide Berufsgruppen – im Sinne der Behandlung des gemeinsamen Patienten – auf eine gute Zusammenarbeit und Kooperation und vor allem Kommunikation angewiesen. Dieser Workshop soll helfen, die Kommunikationsstrukturen verstehen zu lernen, so dass im Rahmen des Workshops Lösungsmöglichkeiten erarbeiten werden können, die dann praxisnah in der Klinik vor Ort eingesetzt werden können.

Ursachen schlechter Kommunikation zwischen den Berufsgruppen basieren auf unterschiedlichen Prioritäten und hierarchischer Strukturen, die nach wie vor in der Krankenhauslandschaft eine große Rolle spielen. Ebenfalls erschweren geschlechtsspezifische Kommunikationsstrukturen die Zusammenarbeit im klinischen Alltag. Pflegende leiden häufig unter mangelnder Wertschätzung, Ärzte vor allem unter Zeitmangel und Mangel an Freizeit [1], [2], [3]. Ärzte sind den Pflegenden gegenüber weisungsbefugt, die Berufsgruppe der Pflegenden allerdings ist personell überlegen. Pflegende haben den Ärzten gegenüber Informationspflicht, umgekehrt gilt dies aber nicht. Erfahrene Pflegekräfte haben weiterhin Schwierigkeiten mit jungen, unerfahrenen, ihnen weisungsbefugten Ärzten, die ständig durch die Abteilungen rotieren (4). Auch erschweren gängige Klischees die Zusammenarbeit der Professionen. Ärzte gelten bei den Pflegenden als arrogant, die Pflegenden haben in der Wahrnehmung der Ärzte Komplexe, weil sie nicht studiert haben.

In der Mehrzahl der Fälle ist nicht der Patient, der von beiden Berufsgruppen betreut wird, Anlass von Schwierigkeiten zwischen den Berufsgruppen. Probleme entstehen zunehmend, wenn Zuständigkeiten nicht klar geregelt sind. Somit können Kleinigkeiten eine Menge Zündstoff für die tägliche Arbeit liefern, so dass im ungünstigsten Fall die Patientenversorgung darunter leidet [3].

Bereits im Abschlussbericht des Modellprojektes „interprofessionelle Kommunikation im Krankenhaus“, welches durch die Bundesärztekammer und durch den deutschen Pflegerat durchgeführt wurde, wird auf einen deutlichen Verbesserungsbedarf in der Zusammenarbeit und Kooperation zwischen den Berufsständen hingewiesen [4].

Klare Kommunikation ist hier der Lösungsansatz, der Abhilfe schaffen kann.

Struktur des Workshops:

1.
Einführende kurze Fallpräsentation live – wie es nicht laufen sollte.
2.
Kurzvortrag einer Kommunikationsexpertin – maximal 20 Minuten (TED System)
3.
Erarbeiten von Lösungsansätzen interaktiv mit Flipchart.
4.
Erneute Fallpräsentation live – so könnte es besser gehen.
5.
Blitz – als Feedbackrunde
6.
Handout für die Teilnehmenden

Literatur

1.
Buxel H. Der ärztliche Nachwuchs ist unzufrieden. Dtsch Arztebl. 2009;106(37):A1790-A1793.
2.
Angerer P, Glaser J, Petru R, Weigl M. Gezielte Maßnahmen, die sich lohnen. Dtsch Arztebl. 2011;108(15):A832-A833.
3.
Hibbeler B. Ärzte und Pflegekräfte: Ein chronischer Konflikt. Dtsch Arztebl. 2011;108(41):A-2138/B-1814/C-1794.
4.
Lecher S, Klapper B, Schaeffer D, Koch U. Endbericht zum Modellprojekt "Interprofessionelle Kommunikation im Krankenhaus" von April 1999 bis Mai 2002. Berlin: Bundesärztekammer; 2002. Zugänglich unter/available from: http://bundesaerztekammer.de/downloads/EndberichtInterKiK.pdf Externer Link