gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

R.I.S.P Regensburger Informationsvermittlungs- und SAP-Kurs für PJ-Studenten Vermittlung nicht-medizinischer Fertigkeiten zur Vorbereitung auf das Praktische Jahr

Vortrag

Suche in Medline nach

  • corresponding author Matthäus Zerdzitzki - Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
  • Stephanie Keil - Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV14_06

doi: 10.3205/13gma234, urn:nbn:de:0183-13gma2344

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Zerdzitzki et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Traditionell umfasst die medizinische Ausbildung in Deutschland eine Kombination aus der Vermittlung theoretischen Wissens und praktischen Fähigkeiten [1]. Kenntnisse zum Führen einer Allgemeinstation im Krankenhaus werden dabei selten gelehrt, allerdings bei Berufsbeginn vorausgesetzt [2], [3]. Dies kann vor allem für Berufsanfänger problematisch werden, da diese den effizienten Umgang mit den administrativen Prozessen noch nicht beherrschen. Um Berufsanfänger auf diese Anforderungen vorzubereiten, sollten die notwendigen Fertigkeiten bereits im Medizinstudium vermittelt werden. Dadurch können diese Prozesse, die zum Berufsalltag des Arztes gehören, automatisiert werden. Dies kommt insbesondere dem Patienten zugute, da mehr Zeit für den direkten Arzt-Patientenkontakt verbleibt [4], [5], [6].

Methode & Material: Im März 2013 wurde am Universitätsklinikum Regensburg eine fragebogengestützte Bildungsbedarfsanalyse mit 20 Ärzten und 24 Studierenden zu notwendigen nicht-medizinischen Management-Fertigkeiten von PJ-Studierenden durchgeführt, mit Fokussierung auf drei The-menschwerpunkte und den daraus abzuleitenden Lerneinheiten

1.
Wie kommen Studierende am Uniklinikum Regensburg an Informationen und wen müssen sie dazu kontaktieren?
2.
Welches Fertigkeiten sollten sie in Hinblick auf die Verwendung des SAP-Systems besitzen?
3.
Wie sind die Arbeitsabläufe einer Allgemeinstation zu organisieren?

Ergebnisse: Die Ergebnisse der Umfrage bestätigten, dass bei den Befragten ein erhöhter Lernbedarf be-züglich der Abläufe auf einer Station, als auch in Hinblick auf die Kompetenzen zur Nutzung des EDV-Systems gesehen wird. Im interdisziplinären Team, bestehend aus Pädagogen, Ärzten, Medizinstudierenden und EDV-Mitarbeitern konnte ein Kurs entwickelt werden, der zweimal im Jahr für Studierende angeboten wird, die ins Praktische Jahr starten und 2013 zum ersten Mal zum Einsatz kommen wird. Das Kurskonzept beinhaltet gemäß dem erfassten Bedarf ein Kursmodul zu SAP und weitere Lerneinheiten zu den Themen Informationsfluss in der Klinik, sowie der Organisation von Arbeitsabläufen. Nach Kursbeendigung erfolgt die Evaluation mittels eines Fragebogens, der den Nutzen, den Wissenszuwachs und die Sicherheit in der Anwendung des Gelernten erfassen soll. Erfahrungen zur Kursdurchführung und Ergebnisse der Evaluation werden am Kongress vorgestellt

Diskussion: Mit der Entwicklung des Kurses aus den Ergebnissen der Bildungsbedarfsanalyse sollen die im täglichen Alltag für die PJ-Studierenden und Ärzte relevanten nicht-medizinischen Kenntnisse und Fertigkeiten gezielt geschult werden. Wir hoffen durch diesen Kurs die PJ-Studierenden besser auf die administrativen Prozesse im Stationsalltag vorzubereiten und da-mit eine kognitive Entlastung bei diesen Routinetätigkeiten zu ermöglichen. Inwiefern der von uns entwickelte Kurs dazu beitragen kann, den Praxisschock bei ärztlichen Berufsanfängern zu reduzieren, soll in weiterführenden longitudinalen Studien geprüft werden.


Literatur

1.
Woods NN, Neville AJ, Levinson AJ, Howey EH, Oczkowski WJ, Norman GR.The value of basic science in clinical diagnosis. Acad Med. 2006;81(10 Suppl):S124-S127. DOI: 10.1097/00001888-200610001-00031 Externer Link
2.
Hodges BD. A tea-steeping or i-Doc model for medical education? Acad Med. 2010;85(9): S34-S44. DOI: 10.1097/ACM.0b013e3181f12f32 Externer Link
3.
Szymczak JE, Bosk CL. Training for Efficiency Work, Time, and Systems-Based Practice in Medical Residency. J Health Soc Behav. 2012;53(3):344-358. DOI: 10.1177/0022146512451130 Externer Link
4.
Ammenwerth E, Spötl HP. The time needed for clinical documentation versus direct patient care. Method Inf Med. 2009;48(1):84-91.
5.
Gottschalk A, Flocke SA. Time spent in face-to-face patient care and work outside the examination room. Ann Fam Med. 2005;3(6):488–493. DOI: 10.1370/afm.404 Externer Link
6.
Westbrook JI, Ampt A, Kearney L, Rob MI. All in a day's work: an observational study to quantify how and with whom doctors on hospital wards spend their time. Med J Aust. 2008;188(9):506–509.