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Blackbox PJ: Was macht die Ausbildung erfolgreich?
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Veröffentlicht: | 20. August 2013 |
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Fragestellung: Als Ziel des PJ definiert die ÄAppO, dass „die Studierenden die während des vorhergehenden Studiums erworbenen ärztlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten vertiefen und erweitern. Sie sollen lernen, sie auf den einzelnen Krankheitsfall anzuwenden. Zu diesem Zweck sollen sie entsprechend ihrem Ausbildungsstand unter Anleitung, Aufsicht und Verantwortung des ausbildenden Arztes ihnen zugewiesene ärztliche Verrichtungen durchführen.“ (ÄAppO 2002, § 3 (4)) Nach der Änderungsordnung vom Juli 2012 sollen Logbücher und verbindliche Evaluationen zur Überprüfung der Ausbildungsqualität herangezogen werden. An der Medizinischen Hochschule Hannover wurden zur Entwicklung eines neuen Evaluationsinstruments bereits 2 Jahrgänge (N=535) zu ihrem PJ befragt.
Methode: Der Evaluationsbogen basiert auf Items, die bereits für die Bewertung der Blockpraktika im Modellstudiengang eingesetzt werden. Zusätzlich wurden in Zusammenarbeit mit Fachvertretern spezifische Tätigkeitsmerkmale für einzelne PJ-Fächer entwickelt. Ergänzend wurden Fragen zu organisatorischen und didaktischen Aspekten gestellt und eine Gesamtbewertung erhoben. Für jeden PJ-Abschnitt konnten die Studierenden einen gesonderten Online-Fragebogen ausfüllen. Zur Analyse von Bewertungsunterschieden wurden Varianzanalysen durchgeführt. Mit Hilfe von Regressionsanalysen sollten Prädiktoren der Gesamtbewertung ermittelt werden.
Ergebnisse: Der Rücklauf liegt zwischen 27– 40%. Dennoch wurde die Verteilung der Wahlfächer gut abgebildet. Insgesamt erhält die Innere Medizin (n=163/mw=11,2/s=3,3) höhere Punktzahlen als das Fach Chirurgie (n=166/mw: 10,5/s=3,8). Das Wahlfach (n=169/mw=12,7/s=2,6) wird von den männlichen und weiblichen Studierenden jeweils am besten evaluiert (F=18/p<.0001). Insgesamt fallen die Bewertungen der Pflichtabschnitte deutlich besser aus als die entsprechenden Blockpraktika-Bewertungen (für Innere Medizin und Chirurgie) in den curricularen Pflichtveranstaltungen. Für die Bewertung der Pflichtfächer zeigen sich Differenzen zwischen Männern und Frauen. Genderbezogene Muster lassen sich in der Verteilung der Wahlfächer erkennen. Items zur Anleitung und praktischen Unterweisung stellen den größten Beitrag zur Aufklärung der Varianz.
Schlussfolgerung: Die Bewertung der geleisteten Tätigkeiten durch die Studierenden soll weiter fachadäquat ausgebaut werden. Eine verpflichtende Evaluation ist sinnvoll, um Lehrkrankenhäusern aussagekräftige Rückmeldung zu geben und um Stichprobenausfälle gezielt zu untersuchen.