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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Praktisch-klinische Fertigkeiten – Ein innovatives Lehrkonzept für Studierende des praktisch-klinischen Jahres

Vortrag

  • corresponding author Katharina Meszaros - Medizinische Universität Gaz, Universitätsklinik fü Chirurgie, Graz, Österreich
  • Nicole Neuboeck - Medizinische Universität Gaz, Universitätsklinik fü Chirurgie, Graz, Österreich
  • Andreas Puntschart - Medizinische Universität Gaz, Universitätsklinik fü Chirurgie, Graz, Österreich
  • Andrea Bradatsch - Medizinische Universität Gaz, Universitätsklinik fü Chirurgie, Graz, Österreich
  • Birgit Zirngast - Medizinische Universität Gaz, Universitätsklinik fü Chirurgie, Graz, Österreich
  • Andreas Voetsch - Medizinische Universität Gaz, Universitätsklinik fü Chirurgie, Graz, Österreich
  • Michael Sereinigg - Medizinische Universität Gaz, Universitätsklinik fü Chirurgie, Graz, Österreich
  • Johanna Fruhmann - Medizinische Universität Gaz, Universitätsklinik fü Chirurgie, Graz, Österreich
  • Doris Wagner - Medizinische Universität Gaz, Universitätsklinik fü Chirurgie, Graz, Österreich
  • Stephan Koter - Medizinische Universität Gaz, Universitätsklinik fü Chirurgie, Graz, Österreich

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV14_02

doi: 10.3205/13gma230, urn:nbn:de:0183-13gma2307

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Meszaros et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Trotz laufender Verbesserung der medizinischen Ausbildung kommen viele Lehrinhalte der klinischen Praxis im Regelstudienplan zu kurz. Fehlende klinische Erfahrung sowie das Fehlen einer in jeder anderen Berufssparte üblichen strukturierten Einschulungs- und Einarbeitungsphase führen schnell zu Überforderung.

Methode: Die vorliegende Lehrveranstaltung hat sich zum Ziel gemacht, diese Lücke zu schliessen. In insgesamt 15 Unterrichtseinheiten werden den Studierenden praxisrelevante Wissensinhalte wie beispielsweise Infusionstherapie, Schmerztherapie, Umgang mit psychiatrisch auffälligen Patienten etc. nähergebracht. Weiters werden in der Kleingruppe einfache diagnostisch-therapeutische Algorithmen für die häufigsten Akutfälle (Thoraxschmerz, akutes Abdomen, Bewußtsteinseintrübung, etc.) interaktiv erarbeitet.

Im Rahmen eines Bed-Side-Teachings bekommen die StudentInnen die Gelegenheit, im Clinical Skills Center erlernte Tätigkeiten unter ärztlicher Aufsicht sowie Verantwortung am Patienten durchzuführen. Beispiele sind Bluttransfusion, Blutentnahme aus ZVK, Legen von Magensonde oder Harnkatheter, invasives Monitoring etc. Ebenso wird gemeinsam mit den Studierenden ein/e Patient/In in der Notaufnahme gemeinsam untersucht, diagnostisch abgeklärt, eine entsprechende Therapie erarbeitet sowie der Befundbericht erstellt. Weitere praktische Übungen wie Verbandswechsel, Umgang mit Drainagesystemen, Port-A-Cath, Interpretation von Schrittmacher-EKG etc. wird den Studierenden nähergebracht.

Die vorliegende Lehrveranstaltung wird ausschließlich von jungen Fachärzten bzw. Assistenzärzten in fortgeschrittenem Ausbildungsstand mit ausreichend klinischer Erfahrung durchgeführt. Ziel ist ein Lehrklima, in dem den StudentInnen auf Augenhöhe begegnet wird. Regelmäßiges positives Feedback soll motivieren und die Unsicherheit vor dem Berufseinstieg nehmen. Die Lehrinhalte sind bewusst simpel und praxisorientiert, die Lehrenden begegnen den StudentInnen ohne Erwartungshaltung, um die Scheu vor Fragen so gering als möglich zu halten

Die vorliegende Lehrveranstaltung findet seit ihrer Umsetzung als Pflichtlehre im Wintersemester 2012/2013 großen Anklang bei den Studierenden, der sich in ausgezeichneten Evaluierungsergebnissen niederschlägt.

Regelmäßige Feedbackrunden mit den Studierenden sowie der Lehrenden untereinander, Evaluierung jedes Zeitslots, der Einsatz interaktiver Lehrmethoden und fortlaufende didaktische Weiterbildung aller Lehrenden gewährleisten die hohe Qualität der Lehrveranstaltung. Die Unterstützung des Klinikvorstandes sowie aller AbteilungsleiterInnen, der ärztlichen und nicht-ärztlichen Kollegenschaft (Pflege, AmbulanzsekretärInnen etc) gewährleisten den reibungslosen Ablauf im Klinikalltag.

Die Lehrveranstaltung wurde mit dem Dr. Michael-Hasiba-Förderpreis 2011 für die universitäre Lehre ausgezeichnet (damaliger Name: Fit für den ersten Nachtdienst).