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Projektvorstellung: Produktion von Lehrvideos
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Veröffentlicht: | 20. August 2013 |
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Hintergrund: Der Einsatz mobiler Lerntechnologie wächst im Studium der Humanmedizin. Gerade bei dem Erlernen von praktischen klinischen Fertigkeiten spielen Lehrvideos von guter Qualität eine wichtige Rolle [1]. Im Rahmen des Verbundprojektes „Praktisch-klinische Kompetenz“ ist ein Beurteilungsbogen für Videomaterial und seine Verwendungsmöglichkeiten entstanden. Den verwendungszweckspezifischen Qualitätsmaßstäben entsprechend, ist die Produktion von Lehrvideos sehr aufwändig und erfordert ein gewisses technisches und planerisches know how.
Konzept: In dem Projekt des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität Marburg werden Lehrvideos für praktische klinische Fertigkeit produziert und als Open Source Quelle im Internet zur Verfügung gestellt. Alle in den Filmen sichtbaren Beteiligten willigen dementsprechend in die Veröffentlichung ihrer Bilder ein. Die Lehrvideos sollen als Bestandteil von verschiedenen didaktischen Formaten genutzt werden können (E-learning, Vorlesung, Seminar, Selbststudium, etc.).
Planung: Bei der Planung ist die Erstellung eines Drehbuches im Vorfeld ein zentrales Element. Dieses sollte nicht nur die genaue Beschreibung der Durchführung der Fertigkeit enthalten, sondern ebenso den zu sprechenden Text und die Position aller im Video beteiligten Personen. Zusätzlich sollte es die Kameraposition und die Kameraeinstellung beschreiben. Technische Ressourcen wie Kameras, Bildbearbeitungs- und Nachvertonungssoftware müssen bereitgestellt werden. Für die Aufnahmearbeit einer Untersuchung werden jeweils eine Stunde eingeplant (Durchführender, Patient/Simulationspatient, Kameraführung).
Durchführung: Nach dem Einspielen des Videos erfolgt der Rohschnitt. Jeder gesprochene Satz in der Nachvertonung muss einzeln aufgenommen werden, damit der Ton flexibel den Bildschnitten ohne akustische Störungen angepasst werden kann. Nur so können separate Text- und Bildelemente flexibel und ihrem Zweck entsprechend miteinander kombiniert werden. Ebenso besteht dadurch die Möglichkeit, über Power-Point-Folien, graphische Darstellungen, bildliche Hervorhebungen und interaktive Elemente eine komplette Lehreinheit um das erstellte Video herum aufzubauen, die die Studierenden alleine oder in Form von einer Gruppenarbeit lernzielorientiert durcharbeiten können.
Ergebnisse: Die Produkte des Marburger Videoprojektes sind auf der Homepage [http://www.uni-marburg.de/fb20/maris/bmbf_projekt/videodreh] einzusehen.
Herausforderungen: Eine Minute Film entspricht ca. 2 Stunden Vorbereitungszeit und ca. 2 Tagen Nachbearbeitungsaufwand. Strukturierte Vorbereitungszeit, die in die Planung investiert wird, vermindert den personellen, zeitlichen und finanziellen Aufwand während der Drehphase.