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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Welchen Einfluss hat die Häufigkeit der POL-Sitzungen auf den Zuwachs von Schlüsselkompetenzen der Studierenden?

Vortrag

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  • corresponding author Hille Lieverscheidt - Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Deutschland
  • Barbara Woestmann - Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV11_04

doi: 10.3205/13gma214, urn:nbn:de:0183-13gma2149

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Lieverscheidt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: An der Ruhr-Universität Bochum gibt es seit dem Wintersemester 2003/2004 Problemorientiertes Lernen (POL) in zwei sehr unterschiedlichen Settings. POL im Regelstudiengang Medizin (RSM) findet im vorklinischen Abschnitt einmalig in der zweiten Hälfte des vierten Semesters statt. An sieben Terminen werden sechs POL-Fälle bearbeitet. Es gibt ca. 32 Gruppen mit je 7 Studierenden. Jede Gruppe wird von einem eigens dafür ausgebildeten Dozenten („POL-Tutor“) aus Klinik oder Vorklinik betreut. POL soll die Lehre der vorklinischen Fächer in einen klinischen Kontext stellen, den Studierenden Gelegenheit bieten, das Gelernte zu wiederholen und in konkreten Patientengeschichten anzuwenden.

Der Modellstudiengang Medizin (MSM) bietet pro Jahr 42 Studierenden Platz. Als strukturierendes Element des Curriculums findet POL vier Semester lang wöchentlich statt. Sechs Gruppen pro Jahrgang mit je 7 Studierenden bearbeiten in diesem Zeitraum insgesamt ca. 60 POL-Fälle. Sie lernen alles medizinische Wissen im Kontext der Fälle.

In beiden Settings soll POL darüber hinaus die Freude am Lernen fördern, für die Teamarbeit sensibilisieren und die Selbstlernkompetenzen stärken.

Methodik: Die Forschungsfrage lautet: Wie schätzen Studierende nach ihren POL-Erfahrungen ihre Schlüsselqualifikationen ein? Wie unterscheiden sich die beiden Gruppen? Unsere Hypothese ist, dass die Studierenden des MSM ihre Kompetenzen höher einschätzen als die des RSM.

Wir setzen am Ende des Sommersemesters 2013 in beiden Gruppen den bewährten BEvaKomp-Fragebogen (Berliner Evaluationsinstrument für selbsteingeschätzte studentische Kompetenzen) ein, der die Bereiche Kooperationskompetenz, Personalkompetenz, Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Präsentationskompetenz und Kommunikationskompetenz abfragt. Der Bereich „Planung und Darstellung“, der sich auf das Agieren des/der Lehrenden bezieht, ist für POL nicht relevant. Wir ersetzen ihn durch Items, die der besonderen Rolle des POL-Tutors gerecht werden.

Ergebnisse: Wir werden vorstellen, welchen Einfluss die unterschiedlichen Lehrsettings auf den Zuwachs von Kompetenzen in den angeführten Bereichen aufweisen.

Diskussion: Wir beabsichtigen die Ergebnisse in Beziehung zu setzen zu den Zielen des POL sowie zu Forschungsergebnissen, die bei Absolventen von POL-Studiengängen in einer Meta-Analyse zusammengefasst wurden: Beispielsweise zeigten sich darin deutliche Kompetenzunterschiede im Bereich der Fähigkeit zur Teamarbeit und der Kommunikation [1]. In Zukunft wird eine dritte Variante des POL in einem neuen Curriculum in Bochum geben, das einen Kompromiss aus MSM und RSM darstellt. Auf diesem Hintergrund erscheint es uns interessant, für die zukünftige Entwicklung diese Vergleichsdaten zu erheben.


Literatur

1.
Koh GC, Khoo HE, Wong ML, Koh D. The effects of problem-based learning during medical school on physician competency: a systematic review. CMAJ. 2008;178(1):34-41. DOI: 10.1503/cmaj.070565 Externer Link