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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Curriculum „Kommunikative und soziale Kompetenzen“: Wie beurteilen Hamburger Medizinstudierende ihren Lernerfolg?

Vortrag

  • corresponding author Cadja Bachmann - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • Silke Roschlaub - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • Maren Ehrhardt - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • Martin Scherer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV10_01

doi: 10.3205/13gma205, urn:nbn:de:0183-13gma2054

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Bachmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Fragestellung: An der Hamburger Medizinischen Fakultät wurde 2009 ein Kerncurriculum für kommunikative und soziale Kompetenzen im Themenblock „Psychosoziale Medizin“ interdisziplinär abgestimmt und umgesetzt. Das Curriculum basiert auf den kommunikativen und sozialen Ausbildungszielen des Basler Consensus Statements. Es wurde der Frage nachgegangen, wie Studierende den Lernerfolg hinsichtlich ihrer kommunikativen und sozialen Kompetenzen beurteilen.

Methode: 84 kommunikative und soziale Lernziele des Basler Consensus Statements wurden interdisziplinär in 7 Fächern abgestimmt, mit Kompetenzniveaus versehen und im klinischen Themenblock „Psychosoziale Medizin“ des Hamburger Curriculums vermittelt. Die Studierenden (n=123) des Themenblocks wurden in einer umfangreichen prä-post-Befragung gebeten, ihre Kompetenzen am Anfang und am Ende des Curriculums sowie die curriculare Lernziel-Vermittlung auf einer 4-Punkt-Skala einzuschätzen (1=trifft nicht zu; 4= trifft sehr zu).

Ergebnisse: 85 Studierende füllten den Fragebogen am Anfang und 75 Studierende am Ende des Trimesters aus. Bei 16 Studierenden konnten die Ergebnisse der prä-post-Befragung nicht zusammengeführt werden. Vor Durchlaufen des Curriculums gaben die Studierenden durchschnittliche Kompetenzniveaus von 2,17 bis 3,29 auf der 4-Punkt-Skala an. Nach Abschluss des Curriculums lagen die Kompetenzniveaus zwischen 2,54 und 3,52.

Im Mittelwertvergleich konnte bei 63 der 84 Lernziele ein Kompetenzzuwachs verzeichnet werden, insbesondere bei Modellen der Arzt-Patienten-Beziehung, professionelle Rahmenbedingungen, Konfliktlösungsstrategien, Informationsbedürfnis der Patienten, Techniken zur Weiterführung der Arzt-Patienten-Beziehung sowie bei sozio-kulturellen und ökonomischen Aspekten ärztlichen Handelns. Bei 17 Lernzielen gab es keinen eindeutigen Lernerfolg und bei 4 Lernzielen ließen die Kompetenzen nach, z.B. im Respekt gegenüber Patienten.

Schlussfolgerungen: Die Vermittlung kommunikativer und sozialer Kompetenzen im Curriculum der psychosozialen Fächer ist aus studentischer Sicht weitestgehend gelungen. Dennoch gaben Studierende an, in bestimmten kommunikativen und sozialen Bereichen einen Kompetenzverlust zu erleiden. Kompetenzverluste, wie beispielsweise die Abnahme von Respekt gegenüber Patienten, werden derzeit näher untersucht.