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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Bestimmung der internen Validität eines Fragebogens zur Messung der Zufriedenheit mit dem Einsatz im Praktischen Jahr

Vortrag

  • corresponding author Katrin Schüttpelz-Brauns - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
  • Elisabeth Narciß - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
  • Nicole Deis - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
  • Udo Obertacke - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV04_05

doi: 10.3205/13gma173, urn:nbn:de:0183-13gma1739

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Schüttpelz-Brauns et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Auch im Praktischen Jahr ist seit der 1. Novelle der ÄAppO [1] in §3 Abs. 7 eine Evaluation vorgeschrieben. Unserer Kenntnis nach gibt es bisher keinen theoretisch fundierten, standardisierten Fragebogen, der die Zufriedenheit mit Einsatzorten im Praktischen Jahr reliabel und valide erfasst. Einen ersten Versuch startete Glahn [2], die einen Fragebogen auf Grundlage des multifaktoriellen Modells der Lehrveranstaltungsevaluation nach Rindermann [3] sowie empirisch begründeter Faktoren der ärztlichen Arbeitszufriedenheit entwickelte, welcher v.a. die Zufriedenheit, aber auch den daraus resultierenden Lernerfolg messen sollte. Analysen zeigten die Güte des Fragebogens, konnten aber aufgrund der zu geringen Stichprobengröße nicht die interne Validität nachweisen [2]. In dieser Studie soll daher überprüft werden, ob sich die theoretische Struktur empirisch replizieren lässt.

Methode: 352 Fragebögen wurden im Rahmen der regulären Evaluation der Medizinischen Fakultät Mannheim von den Studierenden im Praktischen Jahr ausgefüllt (Rücklaufquote: 49%). Davon wurden 341 Fragebögen einer explorativen Faktorenanalyse unterzogen. 11 Fragebögen wurden aufgrund zu vieler fehlender Werte (>10%) nicht einbezogen. Der Fragebogen enthält 52 Aussagen, die mit 5-stufigen Likert-Items beantwortet werden. Erfragt werden die Bereiche: Station, Mentor, PJ-Student und Lernerfolg (zusammengesetzt aus Wissenszuwachs, Zufriedenheit und Nutzen).

Ergebnisse: Es wurden acht Faktoren gefunden, welche 62% der Varianz aufklären. Diese Faktoren lassen sich den drei Bereichen Station, Mentor und PJ-Student zuordnen. Die Fragen zum Lernerfolg ordnen sich ebenfalls diesen drei Bereichen zu.

Diskussion: Die interne Validität kann nur für die Bereiche Station, Mentor und PJ-Student nachgewiesen werden. Der Lernerfolg selbst kann nicht als eigenständiger Bereich identifiziert werden. Zur Bestimmung des Lernerfolgs müssen daher andere Verfahren, wie Prüfungen, verwendet werden. Aufgrund der geänderten Zuordnung der Items zu Lernerfolg sollte der Fragebogen überarbeitet und die psychometrischen Kennwerte erneut bestimmt werden.


Literatur

1.
Bundesministerium für Gesundheit. Approbationsordnung für Ärzte vom 27.Juni 2002 (BGBl. I S. 2405), die durch Artikel 2 der Verordnung vom 17. Juli 2012 (BGBl. I S. 1539) geändert worden ist. Berlin: Bundesministerium für Gesundheit; 2002.
2.
Glahn EM. Konstruktion und Validierung eines Fragebogens zur Erfassung des Lernerfolgs im Praktischen Jahr des Medizinstudiums - Zufriedenheit, Wissenszuwachs, Kompetenzerwerb und subjektiver Nutzen. [Diplomarbeit]. Mannheim: Universität Mannheim; 2011.
3.
Rindermann H. Die studentische Beurteilung von Lehrveranstaltungen. In: Spiel C (Hrsg). Evaluation universitärer Lehre - zwischen Qualitätsmanagement und Selbstzweck. Münster: Waxmann; 2001. S.61-88